Meinung Wieder versuchte Manipulation

Die Grünen haben sich noch nicht entschieden, ob sie für eine Berufung des Kreises stimmen. Der Landrat, dem Gerichtskosten und Jobverlust drohen, versucht daher massiv, die Grünen-Fraktion zu beeinflussen. Hat er nichts dazugelernt? Ein Kommentar.

Landrat Andreas Coenen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Landrat Andreas Coenen wirbt bei den Grünen für sein Ansinnen, die Kreisverwaltung in Berufung gehen zu lassen. Und die machen’s spannend. Doch das scheint weniger daran zu liegen, dass sie Aufmerksamkeit haben wollen. Sondern eher, dass ihr Fraktionsvorsitzender Jürgen Heinen, ein getreuer Anhänger des Landrats, nicht alle Stimmen seiner Leute hinter sich weiß.

Also muss bis zur letzten Minute in den eigenen Reihen Überzeugungsarbeit geleistet werden. Und Coenen im übertragenden Sinne Kreide fressen, so kann man seinen Brief an die Grünen durchaus deuten. Die Ansage, er wolle die Hälfte der möglichen Verfahrenskosten tragen, wirkt dabei wie ein plumper Versuch, sich vor den kompletten Kosten zu drücken.

Der Brief an die Fraktionsmitglieder der Grünen ist ungeheuerlich und am Ende ein erneuter unlauterer Versuch von Coenen, eine Abstimmung zu beeinflussen. Es zeigt, dass er eben doch nichts gelernt hat aus dem Eklat um seine unlautere Wahlwerbung vor der Landratswahl. Die bezeichnet er zwar mittlerweile als „Fehler“ – gleichzeitig und widersprüchlicherweise hält er aber auch die entsprechende Entscheidung des Gerichtes für „falsch“.

Und die Grünen? Die haben sich jetzt schon durch ihr Zögern blamiert. Sollten sie zum Steigbügelhalter für Coenen werden, stellt sich die Frage, ob sie sich dadurch nicht auf längere Sicht gesehen selbst ein Bein gestellt haben.