46 Bäume müssen weichen
Für den Ausbau werden geschädigte Eschen gefällt — aber weniger nachgepflanzt.
Nettetal. Bald rücken die Holzfäller an: „46 große Bäume werden der Kettensäge zum Opfer fallen“, klagte Guido Gahlings (Grüne) am Donnerstag im Ausschuss für Stadtplanung. Diese Bäume müssen dem geplanten Ausbau der Venloer Straße in Kaldenkirchen weichen. Nachgepflanzt werden sollen weniger Bäume, 34 nämlich, die anfänglich natürlich viel kleiner als die alten sein werden.
„Wir dürfen die Sünden der Vergangenheit nicht wiederholen, da wurden falsche Bäume auch noch falsch gepflanzt“, kritisierte Gahlings. Diese „falschen Bäume“ sind Eschen, deren Wurzeln Bürgersteige und Straßen schädigten. Noch mehr freilich machten Frostschäden und Flickschusterei die Straße grundsätzlich sanierungsbedürftig.
Zwei Drittel der Eschen seien so stark geschädigt, dass sie in etwa zehn Jahren gefällt werden müssten, erläuterte Joachim Prikolis vom Tiefbauamt. Weshalb sie nun schon beim Ausbau von Venloer und Karlstraße weichen sollen. Welche Bäume dann nachgepflanzt würden, sei noch nicht entschieden. Auf jeden Fall weniger, weil Straße, Gehwege und Parkplätze erweitert würden.
An der Bedeutung der Bäume für Natur, Umwelt und das Stadtbild schieden sich die Geister. Grüne und SPD sprachen sich für den Erhalt von Bäumen aus ökologischen Gründen aus. Für die CDU habe Ökonomie Vorrang. Und Hans Overhage (ABK) stellte klar: „Ob ein Baum mehr oder weniger, das ist nicht mein Ding.“
Letztlich stimmte der Ausschuss dem Ausbau der Venloer Straße zu. So werden wohl schon im nächsten Jahr die Kettensägen zum Einsatz kommen. jbh