Ampelschaltung am Fenland-Ring sorgt für Staus und Kosten
Die Staus am Fenland-Ring reißen nicht ab. Jede Änderung der Ampelphasen kostet die Stadt wegen eines falschen Gutachtens 3000 Euro.
Lobberich. Sauer sind viele Autofahrer, weil die neue Ampelanlage am Fenland-Ring immer wieder für unnötige Rückstaus sorgt. „Es ist nicht so, dass wir die Augen verschließen“, lenkte der 1. Beigeordnete Armin Schönfelder im Verkehrs-Ausschuss am Dienstagabend im Rathaus ein.
Eine neue Schaltung der Ampelphasen soll für Besserung sorgen. Doch das kommt die Stadt teuer zu stehen: Mit 3000 Euro bezifferte Schönfelder die Kosten für die Neuschaltung.
„Die überflüssigste Ampelanlage, die wir in Nettetal haben“, nannte Ausschuss-Vorsitzender Christian Stein (CDU) das Ärgernis für viele Autofahrer und Anwohner. Wo der Fenland-Ring auf die Freiheitstraße stößt, wurde zur Eröffnung der Ludbach-Passage im Herbst vergangenen Jahres eine weitere Ampel aufgestellt, unweit der sogenannten Hertie-Ampel.
Sie sollte den nach einem Gutachten erwarteten Verkehrsansturm aufs neue Einkaufszentrum regeln. Der aber blieb „erheblich niedriger als prognostiziert“, gab Schönfelder zu.
Das Gutachten erwies sich schnell als Flop, wie eine Verkehrszählung im Dezember ergab. Stattdessen: Rückstaus, weil das Signal Grün für Linksabbieger aus Richtung Krankenhaus den Verkehrsfluss blockierte.
Im Oktober wurden die Ampelphasen erstmals neu geschaltet — keine Besserung. Nun kündigte die Verwaltung an, die Ampel so zu schalten, dass der Durchgangsverkehr aus Nord und Süd gleichzeitig Grün hat. Laut Schönfelder ist zudem eine Abschaltung ab 20 oder 16 Uhr im Gespräch, eventuell auch bei der Hertie-Ampel.
Das Problem: Jede Änderung der Phasenschaltung kostet die Stadt 3000 Euro, wie ein Vertrag zwischen Stadt und Kreis auf der Basis des Gutachtens regelt. Zwar will die Verwaltung, so Schönfelder, erneut mit dem Gutachter diskutieren, aber Hans-Hubert Glock (CDU) hatte einen besseren Vorschlag: „Die 3000 Euro können Sie locker einsparen: Schalten Sie die Ampel komplett ab.“
Ob das komplette Abschalten richtig sei, könne er nicht beurteilen, meinte Schönfelder. Man wolle in der Verwaltung „diskutieren, was die sinnvollere Maßnahme ist“. Doch Horst Fänger (CDU) mahnte, nicht zu viel mit Schaltungen zu experimentieren: „Wenn in drei, vier Monaten immer noch Chaos ist und Sie schalten wieder um, kostet das erneut 3000 Euro!“