Ausstellung: Bunte Tüten und nackte Haut

In der Alten Fabrik in Kaldenkirchen sind noch bis Samstag beeindruckende Kunstwerke zu sehen.

Kaldenkirchen. Nackte Haut und bunte Tüten: Von Kontrasten und Vielfalt lebt die Ausstellung „Expo — guck.mal.rein“, die noch bis Samstagabend in der Alten Fabrik an der Venloer Straße zu sehen ist. Vor allem aber lebt sie von großartiger Kunst und außergewöhnlichen Veranstaltungen.

Schöne Körper reihen sich auf Bildern aneinander, lange Beine und schlanke Bäuche. Verführerisch und doch verstörend, ist da doch irgendwo irgendwie immer ein Makel: Hautflecken wie Ekzeme oder aufgetupftes Blut bei der Bikini-Dame auf dem Bild „treasure island“ oder im Werk „blattschuss“ das blutige Einschuss-Loch beim Herrn im Unterhemd. Die Werke von Judith Sturm aus Berlin gehören zu den Höhepunkten der Ausstellung. „Ich freue mich natürlich, dass so eine renommierte Künstlerin wie Judith Sturm dabei ist“, sagt Nicole Terstappen, die seit 1995 ein- bis zweimal im Jahr die Ausstellung organisiert. Doch ebenso stolz kann sie sein auf die Teilnahme der zwölf anderen Künstler, die aus Island und aus Ungarn stammen, aus Heidelberg oder Düsseldorf kommen.

Da irritieren und verwirren hängende Papiertüten im großen Saal der Galerie ebenso wie sie beeindrucken und animieren. „Artbag“, Kunsttasche, nennt Nina Bogart ihre Installation. Auf den Tüten Sprüche und Zitate, an den Wänden Werke anderer Künstler. In den weiteren Räumen Skulpturen und Fotokunst, Malereien und Objekte auch von Nachwuchskünstlern.

Seit der Vernissage letzten Samstag strömen die Besucher in die Ausstellung und zu Workshops. Nicole Terstappen: „Der Workshop ,Schamanische Reise’ am Freitagabend ist sicher was Außergewöhnliches.“ Selbst in der Cafeteria beherrscht Kunst die Szenerie: grellbunt die riesigen Bilder von Jon Thor Gislason. Sie stehen im reizvollen Kontrast zur nackten Haut auf den Bildern von Juidth Sturm auf den Wänden gegenüber.