Grundschüler lernen das Golfspielen

13 Wochen lang lernen Kinder der Katholischen Grundschule in Hinsbeck das Golfspiel auf der Anlage Haus Bey.

Hinsbeck. Hochkonzentriert steht Tim auf dem kurzgemähten Rasen des Puttinggreens. Der Golfschläger liegt locker in seinen Händen, der Schirm seiner weißen Mütze schütz ihn vor den Sonnenstrahlen, wirft einen Schatten in sein Gesicht. Noch einmal setzt er seine beiden Füße in den weißen Schuhen für wenige Zentimeter nach vorn, noch einmal lässt er den Schläger über den Ball hinwegschwingen. Dann setzt er an, spielt den Ball, locht ein und — lächelt.

Tim ist einer von zehn Dritt- und Viertklässlern der Katholischen Grundschule in Hinsbeck, die für 13 Wochen das Golfspiel am Haus Bey erlernen. Im Rahmen einer AG konnten sie aus verschiedenen Angeboten eines auswählen — für Tim war klar, dass es Golf sein muss. „Ich spiele hier schon seit zwei Jahren einmal die Woche“, erzählt er. „Und das macht mir wirklich richtig Spaß.“

Seine Eltern waren es auch, die den Kontakt zwischen Schule und Club hergestellt haben. Sie sind mit Andrew Duck, Cheftrainer der Anlage sowie PGA-Professional (Professional Golfers Association) in Deutschland und England, befreundet. Vor allem spielerisch will er die Kinder für den Sport begeistern. „Ich spiele schon mein Leben lang“, sagt der gebürtige Engländer. „Bei uns ist Golf ein Volkssport und hat gar nichts mit gesellschaftlichen Klassen zu tun. Und so möchte ich den Sport auch den Kindern vermitteln.“

In der ersten Stunde haben die Kinder erst einmal eine Einweisung in die Anlage bekommen. In den Räumen der Jugendgruppen liegen die Taschen mit den kürzeren Schlägern für die Kinder. Auch außerhalb der wöchentlichen Stunden sollen die Schüler der Grundschule dort kostenlos üben können — Schläger und Taschen wurden dafür neu vom Jugendförderverein angeschafft.

In der zweiten Stunde geht es zuerst um das Putten. Je zwei Kinder stehen zusammen an einem Loch und schlagen abwechselnd von verschiedenen Punkten den Ball ab. Wer zuerst von allen Punkten einlocht, hat gewonnen. Andrew Duck beobachtet das Geschehen genau. „Sobald die Konzentration bei den ersten Kindern nachlässt, geht es weiter zum nächsten Spiel“, sagt er. „Sie sollen nicht den Spaß verlieren und selbst den für sie richtigen Weg finden.“

Anschließend wird der Abschlag geübt. Besonders großen Wert legt Duck dabei auf die Sicherheit. „Der Schläger ist eine Waffe, die Bälle die Munition“, sagt er. Umstehende Personen zu warnen, wenn ein Ball kommt, sei besonders wichtig, sagt der 40-Jährige. Schließlich sei das Ziel des Trainings, dass sich die Kinder am Ende der 13 Wochen allein auf der gesamten Anlage bewegen und vor allem allein spielen können.

Tim denkt da allerdings schon einen Schritt weiter. „Ich will irgendwann mal Profigolfer werden, dabei kann man richtig viel Geld verdienen“, sagt er. „Und dann Millionär werden — das ist mein größtes Ziel.“