Bahn vernachlässigt ihre Streupflicht

Winterdienst: Die Stadt Nettetal sorgt vorläufig für Sicherheit bei Schnee und Eis an den Bahnhöfen in Breyell und Kaldenkirchen.

Nettetal. Ein gefährliches Pflaster ist das marode Kaldenkirchener Bahnhofsgelände besonders bei Schnee und Eis. Deshalb müsste die Deutsche Bahn dort - wie am Bahnhof Breyell- eigentlich räumen und streuen lassen.

Tut sie aber nicht: "Die Bahn kommt ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nach", sagte Nettetals Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche auf WZ-Anfrage. In die Bresche springen muss die Stadt: "Wir haben anstelle der Bahn den Winterdienst an den Bahnhöfen übernommen- allerdings nur vorläufig."

Warum die Bahn ihrer Pflicht nicht nachkommt, sei unklar, heißt es aus dem Rathaus.

"Der Stadt kommt es auch zuerst darauf an, dass die Bürger auf den Bahnhöfen sicher und ungefährdet sind", so Fritzsche. So übernimmt der Winterdienst des Nette-Betriebes die Räum- und Streuarbeiten im kompletten Bahnhofsbereich, ob Zufahrtsstraße, Vorplatz, Bürger- oder Bahnsteige. Das sei "allerdings schon schwierig", weil der Winterdienst "ziemlich ausgelastet" sei, so die Beigeordnete.

Immerhin habe die Bahn "ihre Verkehrssicherungspflicht anerkannt". Was im Klartext laut Fritzsche heißt: "Wir stellen der Bahn unseren Dienst in Rechnung." Wie hoch die Forderung der Stadt Nettetal sein werde, lasse sich erst nächste Woche absehen. Fritzsche: "Die Bahn hat uns zugesagt, dass sie dann den Winterdienst selbst übernimmt."