Bahnhof Kaldenkirchen: „Land unter“ im Tunnel

Kaldenkirchen. Fassungslos stand gestern Vormittag eine Studentin aus Köln im Bahnhof Kaldenkirchen: Die Treppe vom Gleis zum Ausgang endete im Wasser. „Das geht ja bis über die Knöchel“, staunte sie.

Tatsächlich stand der Durchgang zu den Bahnsteigen und zum Ausgang zeitweise fast 20 Zentimeter unter Wasser. „Da müssen wir wohl über die Gleise“, meinte ein anderer Fahrgast aus Richtung Mönchengladbach, kletterte vom Bahnsteig und nahm den gefährlichen Weg über die Schienen hinweg.

Um 11.25 Uhr wurde der Löschzug Kaldenkirchen alarmiert. 23 Einsatzkräfte holten mit drei Tauchpumpen in zweieinhalb Stunden rund 25 000 Liter Wasser aus der Unterführung. Außerdem leisteten sie schnelle Hilfe und nahmen Wartende huckepack. Unschlüssig hingegen Reisende mit dem Ziel Venlo am Bahnhofseingang. Eine Frau schüttelte den Kopf: „Da hilft nur eins: Schuhe und Strümpfe aus!“

Ihr kam von unten die junge Frau aus Köln entgegen, ihre Reisetasche mit beiden Händen hochhaltend. „Einfach durch“, lachte sie und stieg aus dem Wasser die Treppe zum Ausgang hoch. Dabei hinterließ sie kleine Pfützen auf den Stufen: Schuhe, Strümpfe und die Jeans bis zu den Waden waren pitsch-nass.