Bahnhof Kaldenkirchen: Neuer Zugang geplant
Die Verhandlungen der Stadt mit Bahn und VRR bringen konkrete Ergebnisse: Nettetal plant mit Zuschüssen eine Umgestaltung.
Nettetal. Heute noch ein Schandfleck, bald schon ein Schmuckstück? „Ich sehe eine klare Perspektive für eine Modernisierung des Bahnhofs Kaldenkirchen“, sagt Christian Wagner (CDU). Was Nettetals Bürgermeister so zuversichtlich stimmt, sind Absprachen mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Deutschen Bahn. Ergebnisse der Verhandlungen wurden nun vorgestellt.
Zu den Überlegungen gehört ein neuer Zugang, wahrscheinlich vom Dahlweg an der Ostseite aus. So soll Bussen eine bessere Anfahrt und Fahrgästen ein direkter Zugang zum Bahnsteig ermöglicht werden. Über eine Unter- oder Überführung soll es zum anderen Bahnsteig gehen — und zwar barriere arm. Wagner: „Wir haben das Heft der Planung in der Hand.“
Die Voraussetzungen dafür erläuterte Frank Heidenreich (CDU), beim VRR Vorsitzender des Ausschusses für Investitionen und Finanzen. Nettetal stellte beim VRR einen Förderantrag für die Modernisierung, der laut Heidenreich wohl bewilligt wird. Aus öffentlichen Fördermitteln werden 90 Prozent der Kosten getragen. Die Stadt müsste den Rest stemmen.
Dieser Eigenanteil ist der Knackpunkt: „Hier kommt uns die positive Haushaltslage der Stadt zugute“, lobte Heidenreich. Denn nach seinen Erfahrungen hat so manche überschuldete Kommune beantragte Fördermittel nicht abgerufen, weil sie den Eigenanteil nicht aufbringen konnte. Weil Nettetal indes „finanziell solide aufgestellt“ sei, gehe man beim VRR von Planungssicherheit aus. Und die Stadt gebe vor, was sie in Abstimmung mit Bahn und VRR umgestalten lassen will.
Um welche Summen es gehen könnte, wurde nicht bekannt. Bei vergleichbaren Bahnhofs- Modernisierungen war schon mal von ein- bis zweistelligen Millionenbeträgen die Rede.
Wagner deutete dabei an, dass sich die Stadt langfristig von einer Verbesserung der Bahnhofssituation mehr als einen Imagegewinn verspreche. Schließlich sei der Haltepunkt Kaldenkirchen „das Tor Nettetals von Westen“, das auch zum Gewerbegebiet Venete führe.
Noch in diesem Jahr sollen die Planungen vorangetrieben werden: „Es ergeht ein frühzeitiger Auftrag an ein Planungsbüro“, versprach Susanne Fritzsche. Nettetals Technische Beigeordnete erwartet „Ende des Jahres erste Ergebnisse“. Und aus denen soll deutlich werden, wie aus dem Schandfleck Bahnhof ein Schmuckstück werden kann.