Schuljubiläum in Lobberich Ganz viel „Weißt du noch?“ am WJG
Lobberich. · Das Werner-Jaeger-Gymnasium in Lobberich feierte „50 Jahre Abitur“. Viele ehemalige Schüler kamen zum Wiedersehen.
Ali Haurand zupfte den Bass, Stefan Roth bearbeitete die Drums und Roland Roth hämmerte auf dem Piano: Die erste Abiturfeier am Werner-Jaeger-Gymnasium sollte eine der neuen Art sein, locker und flockig. Die drei Musiker im damals zarten Twen-Alter leben nicht mehr, von den zehn damaligen Abiturienten im End-Teenageralter fanden sich nun 50 Jahre später noch viele zum Wiedersehen ein. Das groß gefeierte Abitur-Goldjubiläum nutzten auch jüngere Abiturjahrgänge zu einem Treffen; einer kam dazu sogar aus Südfrankreich.
Bei aller Freude übers Wiedersehen war der Blick in die Zukunft gefragt. Er begann schon beim Gottesdienst in der Alten Kirche in Lobberich mit den Themen Gemeinschaft und Nachhaltigkeit und setzte sich später fort in einem Festakt in der Schulaula, der Werner-Jaeger-Halle. Bürgermeister Christian Wagner versicherte, dass das Gymnasium auch künftig eine Konstante in der Nettetaler Schullandschaft bilden werde. Durch ein eigenes Gymnasium untermauere die Stadt, Kindern und Jugendlichen „die Chance auf ein wissenschaftliches Studium zu ermöglichen und dabei eine gymmasiale Bildung als Grundlage zu geben, die sie befähigt, zukünftige Herausforderungen in ihrem Leben zu meistern“.Um das Gymnasium als „wesentliche Säule unseres Nettetaler Bildungssystems“ zu erhalten, habe die Stadt immer wieder investiert: in eine neue Sporthalle, in eine Mensa, in Musik- und naturwissenschaftliche Räume, in die „vorbildliche IT-Ausstattung“. Als weiteres Projekt stehe nun die Sanierung der Werner-Jaeger-Halle an.
Vor 50 Jahren hat der Rat eine „mutige Entscheidung“ getroffen
In einem kurzen Rückblick hatte Schulleiter Hartmut Esser betont, dass vor 50 Jahren ein eigenes Gymnasium in einer Stadt von 10 000 Einwohnern nicht selbstverständlich gewesen sei. Der Lobbericher Rat habe damals „eine mutige Entscheidung“ getroffen, die Stadt Nettetal habe später dieses Erbe angenommen, so dass das Gymnasiuem, benannt nach dem aus Lobberich stammenden Altphilologen Werner Jaeger, heute eine „moderne Schule auf der Höhe der Zeit“ sei.
Diesen Gedanken nahm auch Thomas Dudda auf; der Schuldezernent der Bezirksregierung erinnerte an die damalige Bildungsoffensive im ländlichen Raum.
Aus Sicht der Eltern ist das Gymnasium eine „gute bis sehr gute Schule“, wie auch eine Qualitätsanalyse 2016/17 ergeben habe, sagte der Schulpflegschaftsvorsitzende Rudi Wilmen, der „uneingeschränkt“ begrüßte, dass die Schule nun wieder zu G9 zurückkehrt.
Was aber auch unter G8-Bedingungen geleistet werden kann, zeigten beim Festakt das Schulorchester unter Leitung von Yvonne Herter, der Literaturkreis von Hanno Eckers mit einer szenischen Darstellung „Schule früher – Schule heute“ sowie die Schülersprecher Sarah Wilmen und Rolf Hensgens im Gespräch mit der 69er-Abiturientin Ursula Tiemann (heute Schmitz).
Anschließend begann in allen Räumen ein Schulfest, bei dem auch die Ergebnisse der Projekttage gezeigt wurden. Am Abend stieg im schulhoflangen Zelt die Jubiläumsparty mit den Saitenkrachern, bei der oft gefragt wurde: „Weißt du noch?“