Der Schlüssel zur Integration
Im Familienzentrum Brigittenheim in Kaldenkirchen ist der erste Deutschkurs für ausländische junge Mütter angelaufen. 18 Frauen nehmen das Angebot bislang wahr.
Kaldenkirchen. „Die besten Ideen zur Integration von Zuwanderern nützen nichts, wenn Zuhause in den Familien mit den Kindern nicht Deutsch gesprochen wird“, hat Petra Hauser festgestellt. Deshalb organisierte die Leiterin des Familienzentrums Brigittenheim in Kaldenkirchen einen Deutschkurs für ausländische Mütter. Mit Erfolg: „18 Mütter aus acht Nationen sind dabei.“
Frauen aus dem arabischen, asiatischen und russischen Sprachraum sind laut Petra Hauser dabei. Allerdings sei die Zahl an jungen Zuwanderer-Müttern im Einzugsgebiet größer, auch wenn keine konkreten Daten vorlägen. Doch mangelnde Informationen und traditionelle Denkweise hielten manche Familien davon ab, sich der Sprache und dem Miteinander hierzulande zu öffnen.
Gerade für Zuwanderer aber, egal aus welchem Land, so Petra Hauser, seien Deutschkenntnisse wichtig: „Integration fängt in der Familie an!“ Ohne gute Sprachkenntnisse blieben Kinder auch unter Gleichaltrigen isoliert. Richtig schwierig würde es für die Kleinen dann später in der Schule.
Petra Hauser nutzte deshalb die Möglichkeiten im Familienzentrum: „Hier können wir die Eltern über die Kinder erreichen und versuchen, ihnen das Sprachproblem zu verdeutlichen.“ 18 junge ausländische Mütter konnte sie für den Deutschkurs gewinnen, den die Hinsbecker Lehrerin Marion Caspers ehrenamtlich leitet.
Für die Kaldenkirchener Familie Coomarasamy hingegen, die aus Pakistan stammt und gerade ihr Kind im Kindergarten Brigittenheim anmeldete, ist die Bereitschaft zur Integration selbstverständlich: „Wir leben doch hier, und das geht nur, wenn wir auch die Sprache sprechen“, meinte Vater Coomarasamy in bestem Deutsch. Ausführlich ließen er und seine Frau sich von der Leiterin über die Einrichtung und die Angebote für Kinder und Familien informieren.
„Da sieht man, wenn es mit der Sprache klappt, spielt es keine Rolle, woher jemand stammt“, freute sich Petra Hauser. Und zudem ist sie zuversichtlich, dass womöglich bald ein zweiter Kurs für junge Mütter zustande kommt.