Die Nettetaler haben ihre neuen Presbyter gewählt

Presbyter aus den Gemeinden der Stadt erzählen, warum sie sich gern in ihrer Freizeit für die Kirche einsetzen.

Foto: Busch

Nettetal. In mehr als 800 Gemeinden der evangelischen Kirche im Rheinland wurden gestern neue Presbyterien gewählt — auch in Kaldenkirchen. Warum engagieren sich Menschen in ihrer Freizeit für ihre Kirchengemeinde? Bei Heike Zeller (57) ist dies keine Frage, Die 57-jährige galt bereits vor der Abstimmung als gewählt — ist die Küsterin doch das einzige Presbyteriumsmitglied, das als Mitarbeiterin kandidierte und damit als gewählt galt. Bei den neun Kandidaten konnten die Wahlberechtigten über acht abstimmen.

Nicole Wodka war die einzige, die noch nie für dieses Amt kandidiert hatte. „Ich bin erst einmal für alles offen, was auf mich zukommt“, sagte die 44-jährige Mutter von zwei Söhnen. „Ich denke, dass ich mich gut einbringen kann. Besonders würde mich der Bereich Ökumene interessieren.“ Seit 13 Jahren gehört Gerhard Becker (52) zum Presbyterium. Der verheiratete Schreiner und Vater zweier Töchter verrät, was im die meiste Freude berietet: „Die Aufgaben im Gottesdienst.“ Zudem arbeitet er im Bau- und im Finanzausschuss mit. Dort ist auch Elektromeister Wilfried Becker (59) zu finden: „Seit Jahren bin ich im Presbyterium und bringe mich im Bauausschuss ein, bin als Energie- und Umweltbeauftragter tätig.“

Genauso lange ist auch die 59-jährige Inge Dammer-Peters dabei: „Seit vier Jahren bin ich Finanzkirchmeisterin“, sagt die Sozialversicherungsangestellte. Ihr liege die Gemeinde sehr am Herzen: „Ich bin hier aufgewachsen, meine Großmutter wurde in unserer Kirche getauft. Ich schätze Traditionen in unserer Kirche, freue mich auch über sinnvolle Erneuerungen.“ — „Ich kandidiere, weil mir die Zukunft unserer Kirche wichtig ist. Eine lebendige Gemeinde lebt vom Miteinander aller Generationen. Dazu gilt es, neue Angebote und Aktivitäten zu erarbeiten, damit wir Menschen wieder erreichen und neugierig „auf Kirche“ machen.

Auch in Lobberich wurde gewählt. Warum er dort als Presbyter kandidiert, begründet Eckehard Thies so: „Hier bin ich zu Hause.“ Rentner Jörg Gehlmann (54) sagt, dass ihm die Zukunft der Kirche, der Menschen, die sie besuchen, die sie brauchen und für die Kirche sich öffnen und offen sein muss, am Herzen liege. Ähnlich die Stimmen in der Hinsbecker Gemeinde. Dort sagt Crista Bohris: „Ich möchte mich um die Personalverwaltung und Entwicklung der Mitarbeiter kümmern, gerne auch um die Betreuung der Ehrenamtlichen.“ Und für Kandidatin Andrea Froese ist es wichtig, „Kirche für Jugendliche und junge Erwachsene attraktiv zu gestalten“. Klaus Hubatsch sind diese Aspekte wichtig: „Der Gottesdienst und die Seelsorge, das gemeinsame Gespräch, die Diskussion im Bibelkreis, das leise Gespräch am Krankenbett, die Vorbereitung auf den nächsten Gottesdienst.“

Und wer interessiert sich für diese Wahlen? Etwa Margret Loose (67) in Lobberich: „Der Pfarrer kann nicht alles machen. Im Bereich der Synode, auf der Ebene von NRW gibt es viele Dinge, auch in der Seelsorge.“ Und Ilse Baumann (82) ergänzt: „Für mich sind die Presbyter wie Ratsmitglieder, zum Beispiel muss die Finanzverwaltung stimmen.“ Ruth Hölters (93) betont: „Kirche muss Führung haben.“

Im evangelischen Gemeindehaus in Kaldenkirchen gibt es Kaffee und Kuchen. Zu den drei Frauen, die die die Wählerberechtigung überprüfen, gehört Christel Korte (71): „Wenn ich zur Kirche gehöre, muss ich die Gemeinschaft pflegen. Es gilt, verantwortungsbewusst zu handeln. Es muss sein für die Gemeinde. „Rainer Goltz (62) sagt: „Ich bin hier konfirmiert worden. Ich beteilige mich an der dritten Wahl. Es ist eine auch eine Anerkennung für die Arbeit.“ Und schließlich beim Rausgehen gibt Rolf Spitzkowski eine einfache Antwort: „Ich wähle, weil ich evangelisch bin.“