Kaldenkirchen Gemeinde sammelt für Orgelsanierung

Kaldenkirchen. · Schimmel hat dem 53 Jahre alten Instrument zugesetzt. Es muss überholt werden.

Pfarrer Andreas Grefen und Organistin Ingrid Koziol wollen die Orgel nicht nur sanieren, sondern auch ihren Klang verbessern.

Foto: Heribert Brinkmann

Jeden Samstag wird in der evangelischen Gemeinde eifrig gebacken. Die Kuchen werden dann sonntags nach dem Gottesdienst gegen eine Spende für die Orgel abgegeben. Rund 60 000 Euro wird die Überholung und Verstärkung der Orgel kosten. Ziel für das Presbyterium ist es, so Pfarrer Andreas Grefen, ein Drittel dieses Betrages durch Spenden aus der Kirchengemeinde zu finanzieren.

Mitte November, als der Gemeindebrief Impulse erschien, zeigte das Spendenbarometer 13 604 Euro an. Mittlerweile ist es auf rund 18 000 Euro angewachsen. Und Pfarrer Andreas Grefen ist sich sicher, dass das selbstgesteckte Ziel von 20 000 Euro erreicht, ja übertroffen werde. Allein der Erlös des Basars am dritten Advent erbrachte 2500 Euro. Der Männerkreis hat eine Spendenbox gebaut und in der Kirche aufgestellt. Es sind die vielen kleinen Spenden, die auch für eine große Akzeptanz der Orgelsanierung in der Gemeinde sprechen.

Am Sonntag, 21. Juni, werden alle Gottesdienstbesucher in die Ferienzeit verabschiedet. Am Montag, 22. Juni, beginnt der Ausbau der Orgel. Die Stahlhuth-Orgel wird in der Kirche zerlegt und dann für zwei Monate in die Orgelbauwerkstatt Kampherm nach Verl in Westfalen gebracht. Dort wird die Orgel gesäubert, repariert und die Verschleißteile erneuert. Schimmelbildung im Inneren des Instrumentes war der eigentliche Anstoß, die 53 Jahre alte Orgel, die in dieser Zeit ohne größere Reparaturen ihren Dienst getan hat, zu überholen. Für die Organistin Ingrid Koziol ist es entscheidend, die Orgel nicht nur zu sanieren, sondern auch ihren Klang zu verbessern.

Weitere Register sollen für
einen volleren Klang sorgen

Wenn sie und Pfarrer Grefen davon sprechen, die Grundtönigkeit der Orgel solle verstärkt werden, geht es ihnen darum, das fehlende Volumen des Instrumentes ausgleichen zu lassen. Im mittleren Bereich sei die Orgel gut, aber in höheren Oktaven klinge die Orgel zunehmend schrill. So werden bei der Sanierung auch weitere Register eingebaut, die für einen volleren Klang sorgen sollen. Die Gemeinde bezahlte 1967 für ihre neue Orgel 55 465 Mark, also rund 28 000 Euro. Schon damals erfolgte die Finanzierung durch Kollekten, Spenden und Zuschüsse. 40 000 Mark wurden seit 1964 für die neue Orgel gesammelt. Der Kultusminister gewährte einen Zuschuss von 10 000 Mark. Die damaligen Orgelfachleute lobten die neue Orgel als ein Musterbeispiel dafür, „dass auch ein kleines Instrument äußerst reizvoll sein kann.“ Die Orgel sei ganz auf den Raum hin gearbeitet.

Für die Überholung und Ergänzung des Instrumentes sind drei Monate veranschlagt. In dieser Zeit ist die Hofkirche im Herzen von Kaldenkirchen ohne Orgel. Wenn die Orgel aus Verl zurückkommt und vor Ort wieder komplett eingebaut ist, plant die Kirchengemeinde ein Orgelkonzert, bei dem die sanierte Orgel in ihrer neuen Klangfülle vorgestellt werden kann. hb