Leuth Ausstellung zeigt kreativen Adventsschmuck aus alten Dingen

Leuth · Wilhelmina Spolders präsentiert ihre Arbeiten im Atelier van Eyck.

Ausgefallene Objekte, wie diese aus Draht geformten Häuser mit Weihnachtskugeln, gibt es viele in der Adventsausstellung im Atelier van Eyk.

Foto: Heribert Brinkmann

. Nein, eine Künstlerin sei sie nicht. Vielleicht eine Künstlerin der Seele, sagt Wilhelmina Spolders. Die gelernte Krankenschwester, die erst Dorle van Eyk und später Anton van Eyk pflegte, erhält heute lange nach dem Tod des Künstlerpaars das Atelier am Leben. Wilhelmina Spolders hatte immer schon eine Tendenz zur Kunst. Als ihr Vater starb, war sie 13. An Kunst war nicht zu denken. Nach dem Abitur wurde sie Krankenschwester. Heute erscheint die agile Niederländerin mit sich im Reinen. Mit viel Kreativität arrangiert sie ihre Adventsausstellungen, mit sehr viel Geschick formt sie eigenen Schmuck.

Aus ausgebrannten Teelichtern hämmert sie Blütenkelche, die sie auf Stahldrähte steckt: ein raschelndes Blumenbeet. Nachhaltig nennt sie ihre künstlerische Arbeit. Ihr Prinzip ist es, alten Dingen neuen Glanz zu verleihen. Oder neuen Dingen einen anderen Rahmen zu verleihen. So nimmt sie alte Sägescheiben, die einst zum Schneiden von Papierrollen gebraucht wurden, sprüht sie goldfarben und mit Klarlack ein, und fertig ist eine Sonne, die man in den Adventskranz stecken oder an die Wand hängen kann.

Mit wenigen Handgriffen biegt sie Draht zu einem Haus und hängt besondere Weihnachtskugeln hinein. Viele dieser Weihnachtshäuser haben schon ihre Abnehmer gefunden. Am ersten Adventssonntag, 1. Dezember, ist die Ausstellung im Atelier van Eyk (Leuth, Heerstraße 58a) von 12 bis 18 Uhr noch einmal
geöffnet.

Die Erlöse fließen
in den Betrieb des Ateliers

Das Atelierhaus außerhalb der Ortschaft auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Venlo ist unter Bäumen gut verborgen. Dort wo einst im Zweiten Weltkrieg deutsche Nachtjäger in Hangars versteckt waren, ist eine Stätte der Kunst und der Kommunikation entstanden. Die Adventsausstellung, deren Erlöse auch wieder in den Betrieb des Ateliers fließen, setzt besondere kreative Akzente für das Fest des Friedens. Die Natur von draußen wurde auch nach innen geholt. Alte Äste dienen als Dekoration, an denen einzelne Exponate aufgehängt werden. Ein altes Scheunenfenster bietet den Rahmen für neuen Schmuck. Trockenrahmen aus der Ziegelbrennerei finden als Rahmen für Weihnachtsdekoration ein neues Zuhause. So wie dieses Gebäude ein neues Leben gefunden hat. Anton van Eyk, der dort wie ein Einsiedler gelebt hat, hatte immer den Traum, aus dem Atelier einen Ort der Kunst zu machen. Der Traum wurde wahr. hb