Eltern erhalten Fragebögen zur Zukunft von Real- und Gesamtschule
Am 20. Oktober gibt es zudem eine Informationsveranstaltung.
Nettetal. Für die Schulleiter ist die Sache klar, für Politik und Verwaltung noch lange nicht: Welche weiterführenden Schulen wird es künftig in Nettetal noch geben? Und werden sie womöglich intensiver als bisher kooperieren? Als Entscheidungshilfe dient eine Aktion, die gestern im Rathaus vorgestellt wurde. „Uns ist der Elternwille wichtig, darum haben wir gedacht, fragen wir die Eltern einfach“, erklärte Bürgermeister Christian Wagner und kündigte die Verteilung von 740 Fragebögen und eine Informationsveranstaltung für Eltern an.
Fest steht wohl nur eins: Ab dem Schuljahr 2016/17 werden keine Kinder mehr an der Hauptschule in Kaldenkirchen angemeldet werden können. Sinkende Schülerzahlen bedeuten das Aus für diese Form der weiterführenden Schule in Nettetal. Es bleiben Werner-Jaeger-Gymnasium und Gesamtschule sowie die Realschule in Kaldenkirchen — oder auch nicht.
Zwei Modelle stehen zur Diskussion, wie Wagner erläuterte. So könnte neben dem Gymnasium eine erweiterte Gesamtschule mit Dependance in Kaldenkirchen entstehen. Bei diesem Modell bliebe die Realschule auf der Strecke. Die Konstellation schien lange Zeit Favorit in Verwaltung und bei etlichen Politikern.
Doch dann kamen die Schulleiter ins Spiel. „Realschule plus“ heißt das Zauberwort, auf das die Leiter von Gymnasium, Gesamtschule und Realschule als pädagogisch sinnvolle Lösung setzen: Alle drei Schulformen bleiben, die Realschule aber nimmt auch potenzielle Hauptschüler auf und kooperiert enger mit dem Gymnasium und der Gesamtschule.
Mit der Entscheidung machen es sich Politik und Verwaltung nicht leicht. Holger Michels (CDU), Vorsitzender des Schulausschusses, berichtete von „intensiven Beratungen und Workshops“ zum Thema. Nun sollen die Eltern der Schüler in den Klassen 3 und 4 der Grundschulen einbezogen werden. Sie erhalten in diesen Tagen über die Schulen einen Fragebogen. Ankreuzen können die Eltern, an welcher der jetzigen weiterführenden Schulen sie ihr Kind anmelden würden — und welches der beiden künftigen Modelle sie bevorzugen. Zusätzlich gibt es am Dienstag, 20. Oktober, um 18.30 Uhr eine Informationsveranstaltung für die Eltern in der Werner-Jaeger-Halle.
Dabei drängt die Zeit, wie Schuldezernent Armin Schönfelder erklärte: Bis Freitag, 30. Oktober, müssten die Fragebögen ausgewertet sein. Der Schulausschuss müsse am 12. November eines der beiden Modelle beschließen. Diese Entscheidung müsse der Bezirksregierung bis Ende November vorliegen, damit sie bis Jahresende grünes Licht geben könne.