Gedenken an die Juden von Breyell
Die Katzenelson-Abende werden am Dienstag fortgesetzt.
Breyell. Zur Erinnerung an die Pogrom-Nacht hat der evangelische Pfarrer Matthias Engelke aus Lobberich 2007 ein auf 15 Jahre angelegtes Projekt ins Leben gerufen: die Katzenelson-Gedenkabende. Unter dem Titel Titel „Großer Gesang vom ausgerotteten jüdischen Volk“ beginnt die fünfte Veranstaltung am kommenden Dienstag um 19.30 Uhr in der Nettetaler Stadtbücherei, Lobbericher Straße 1.
Eine Arbeitsgruppe der Gesamtschule Breyell wird von ihren Forschungen über die jüdische Synagoge in Breyell berichten. Für Musik sorgt Uli Windbergs aus Hinsbeck. Zugleich werden Bilder einer Fahrt von Breyell nach Auschwitz gezeigt, diesmal vom Abschnitt vor und nach Frankfurt/Main. Bei den anschließenden Gesprächen hoffen die Veranstalter auf neue Erkenntnisse zur Geschichte der jüdischen Familien und Gemeinden in Nettetal.
Seit 2007 gab es drei Katzenelson-Abende im evangelischen Gemeindehaus in Lobberich. Mindestens 15 Jahre lang sollen sie insgesamt stattfinden und an die 15 Gesänge des jüdischen Lyrikers Jizchak Katzenelson erinnern, der 1944 in Auschwitz ums Leben kam. Die Vision von Matthias Engelke: „Am Ende der Veranstaltungsreihe soll in Nettetal wieder eine Synagoge entstehen.“
Ein kurzer Rückblick: Am 21. Oktober 1910 wurde die Synagoge an der Biether Straße eingeweiht. Um 1900 hatte die jüdische Gemeinde in Breyell 18 Mitglieder: die Familien Höflich, Hoffstadt, Klaber und Levy. Als am 9. November 1938 die Synagoge von Nationalsozialisten zerstört wurde, wohnten in Breyell etwa 25 jüdische Bürger. lg