Christkindlmarkt in Breyell Breyell wird zum Weihnachtsdorf
Breyell. · Beim vom Werbering organisierten Christkindlmarkt spenden viele Budenbetreiber ihre Erlöse.
Bei Liesel Borger geht es hausgemacht zu. In dem weihnachtlich geschmückten Holzbüdchen auf dem Breyeller Christkindlmarkt reihen sich Marmeladen, Plätzchentüten, Käsegebäck, Gläser mit eingekochten Gurken und Paprika, Himbeeressige, Maracuja-Likör und dekorativ eingepacktes Schwarzbrot aneinander. Alles, was bei ihr gekauft werden kann, hat sie selbst hergestellt. „Die Nussecken sind schon aus. Und auch der Himbeeressig hat schon sehr abgenommen“, sagt sie zufrieden. „Ich habe Kunden, die reisen aus den umliegenden Gemeinden an, um genau diesen Essig zu kaufen.“
Das freut Liesel Borger. Denn je mehr sie einnimmt, umso mehr kann sie spenden. Der gesamte Erlös ihres Standes kommt der Nettetaler Tafel, dem Behindertenverein „Die Mutigen“ und der Kita Leutherheide zu Gute. Seit Jahren ist sie beim Christkindlmarkt für den guten Zweck im Einsatz. „Ich habe mit Unterstützung meines Mannes zwei Zentner Gurken eingekocht. Und wie viel Erdbeeren es waren, die ich zu Marmelade verarbeitet habe, weiß ich gar nicht“, erzählt sie lachend. Sie möchte dies weitermachen, solange sie kann. Die glücklichen Gesichter, wenn sie die Spenden überreicht, seien ihr Motor.
Glückliche Gesichter gibt es auch einige Meter weiter. Der Nikolaus mit seinen beiden Engelchen ist angereist und lässt Kinder strahlen. keine Überraschung, denn er hat jede Menge Süßes im Gepäck.
Begeisterung löst auch das Kinderkarussell bei den jüngsten Besuchern aus. Eine Runde auf dem fliegenden Elefanten oder in der Kutsche zu drehen, ist beim Nachwuchs heiß begehrt.
Überaus gemütlich geht es im Turmcafé des Lambertiturmes zu. In der Turmhalle stehen Tische mit karierten Tischdecken, Deko-Hirschen und Holzkerzenhaltern, in denen Teelichter flackern. Auf den langen Bänken liegen graue Filzdecken, damit jeder bequem sitzen kann. Der Duft von aromatischen, warmen Getränken liegt in der Luft. „Wir kommen seit Jahren ganz gezielt hierhin und besuchen das Café. Es ist einfach gemütlich“, erzählt Herbert Gruteser.
Langsam wird es dunkel. Die Fenster hoch oben im Lambertiturm leuchten hell auf. Jedes der Fenstermotive ist bestens zu erkennen. Lichterketten schmücken den Aufstieg, der sich lohnt. Im Turm ist nämlich Märchenerzählerin Diana Drechsler zu Gast, sie präsentiert ihren Zuhörern Weihnachtsmärchen.
Auch in der gemütlichen Traumbude vom Karnevalskomitee Breyell-Schaag wird es indes immer voller. Getränke mit wohlklingenden Namen wie der Christkindl-, Nikolaus- und Weihnachtstraum locken. „Das Auge trinkt mit“, sagt Hermann Fußangel, Fußangel gehört zum Vorstand des Werberings Breyell: er steht hinter der Theke und gibt einen Hauch von Grenadine über das Sahnehäubchen, das den Mix aus Weißwein, Rum und Eierlikör ziert. Der nächste Weihnachtstraum wird über die Theke gereicht. „Unsere Traumbude ist in diesem Jahr größer und erstmals beheizt“, sagt Klaus Ulland. „Zudem haben wir neben den Stehtischen zum ersten Mal Sitzgelegenheiten geschaffen.“ Das sind Veränderungen, die gut ankommen bei den Weihnachtsmarkt-Besuchern.
Die Besucher schlendern entlang der liebevoll dekorierten Tannenbäumen über den Christkindlmarkt und bleiben an den Holzbüdchen mit ihren vielfältigen Angeboten stehen. Patchwork, Filzarbeiten, Schmuck, Adventsdekoration und Co strahlen im Lichterglanz der Weihnachtsbeleuchtung. Auf der Bühne wechseln sich adventliche Klänge und Tanzvorführungen ab. Dass ab und zu einmal der Regenschirm aufgespannt werden muss, stört die wenigsten. Der Duft von Kräuterbonbons vermischt sich mit dem der Schlemmerpfanne der Fleischerei Abelen. „Bei uns ist alles hausgemacht“, sagt Fleischer Rene Rievers.
Süßes für Daheim bietet hingegen der Frauenchor der Polizei vom Kreis Viersen an. Die 30 Frauen sind unter die Plätzchenbäckerinnen und Gesteckbinderinnen gegangen. „Wir freuen uns schon jetzt auf den Christkindlmarkt im kommenden Jahr“, sagt Rita Glock, die erste Vorsitzende des Frauenchores. „Für uns ist es eine Tradition mitzumachen und an der halten wir fest.“