Kaldenkirchen Nettetal plant seine grünste Siedlung
Kaldenkirchen. · Für das Projekt Juiser Feld sind Solarenergie und ein kaltes Nahwärmenetz geplant.
Der Bebauungsplan Ka-283 für die Modellsiedlung Juiser Feld ist jetzt vom Stadtrat einstimmig aufgestellt worden. Bereits im Oktober hatte der Ausschuss für Stadtplanung den Rahmenplan als Grundlage für die weitere Flächenentwicklung im Bereich Juiser Feld beschlossen. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Nettetal erarbeitete das Büro Jung Stadtkonzepte diese Planung.
Entstehen sollen Reihen-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser, die über eine Ringstraße erschlossen werden. Für den südlichen Teil hat die Stadt inzwischen die Voraussetzungen für die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens geschaffen. Der Aufstellungsbeschluss soll für den mittleren Teilbereich gefasst werden. Die Planung soll dann konkretisiert werden. Die Grünplanung und vorbereitende Maßnahmen werden ausgearbeitet.
Ziel der Stadtverwaltung ist es, im Frühjahr die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden sowie Träger öffentlicher Belange zu beschließen, um anschließend in das Verfahren einzusteigen.
Parallel werden die Stadtwerke Nettetal die Konzeption der technischen Infrastruktur und Energieversorgung mit kalter Nahwärme weiterentwickeln. „Energieeffizienz und Klimaschutz sind zentrale Entwicklungsziele für das Modellprojekt Juiser Feld“, sagt Sigrid Rautenberger von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadtwerke. Durch ein besonderes Energiekonzept wollen die Stadtwerke Antworten auf die Folgen der Erderwärmung liefern und die Anpassung an den Klimawandel fördern.
Das klimagerechte Energiekonzept sieht eine Wärmeversorgung sowie die Möglichkeit der passiven Kühlung als Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel vor.
Der Strom in der Siedlung soll über Solarenergie gedeckt werden
Technische Basis soll ein System mit sogenannter kalter Nahwärme sein. Dabei wird Grundwasser in einem geschlossenen Kreislauf über einen Förderbrunnen sowie einen Schluckbrunnen durch das kalte Nahwärmenetz geführt. Wärmepumpen in den Gebäuden entziehen dem Grundwasser thermische Energie und erzeugen Wärme und Kälte mit einem hohen Wirkungsgrad.
Die erforderlichen hydrogeologischen Gegebenheiten sind mit einem positivem Ergebnis untersucht worden. Brunnen und Leitungsrechte für Wärme und lokalen Strom sollen dazu auf öffentlichen und privaten Flächen gesichert
werden.
Der Strom in der Siedlung soll lokal über Solarenergie erzeugt und durch Hausgruppenspeicher vor Ort gespeichert und verteilt werden. Mit dem Modellprojekt Juiser Feld wollen Stadtwerke und Stadt ein Zukunftskonzept für Nettetal
erproben. hb