Hans Moors geht in Ruhestand: Vom Kfz-Schlosser zum Vorstandsmitglied
Der kaufmännische Vorstand der Baugesellschaft Nettetal, Hans Moors, wird am Dienstag im Lokal Secretis verabschiedet.
Nettetal. Ruhig und gelassen wirkt er. Äußerlich. Schweigt, schaut kurz aus dem Fenster und sagt: „Ein eigenartiges Gefühl ist es schon, nach so langer Zeit aufzuhören.“ Denn Hans Moors wird am Dienstagabend als Vorstandsmitglied der Baugesellschaft Nettetal verabschiedet. Damit endet die Ära eines geachteten und volksnahen Mannes, den manche einfach „Mister Baugesellschaft“ nennen.
„Damals hab’ ich nicht daran gedacht, welche Entwicklung das nehmen können“, erinnert sich der 62-jährige Kaldenkirchener. Damals, das war 1978, als der gelernte Kfz-Schlosser in der technischen Abteilung der Baugesellschaft anfing.
Moors machte zusätzlich die Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft — mit Folgen: Die technische Abteilung gibt es längst nicht mehr, Moors hingegen rückte auf in der Baugesellschaft, wurde 2000 in den Vorstand berufen. Bescheiden, wie man ihn kennt, verweist er nicht auf seine Verdienste, sondern auf ehemalige Vorgesetzte, die ihn förderten.
Rund 1000 Wohnungen „für alle soziale Schichten der Bevölkerung“ unterhält die Baugesellschaft, etliche wurden unter Moors’ Regie gebaut. Doch der scheidende kaufmännische Vorstand erzählt lieber von den Menschen in den Wohnungen: „Manche Mieter kenne ich seit Jahrzehnten, seit ihrem Einzug. Da hat man Anteil an ihrem Leben, an ihrem Altern.“
Vermitteln, helfen, mahnen — was bei Mietern angesagt war, regelte Moors auf seine freundliche, aber bestimmte Art. Diese Art kam an bei den Menschen, wirkt nach: „In Lobberich sprach mich jetzt eine Frau an, die war bis vor 20 Jahren Mieterin bei uns, erkannte mich noch, stellte mir ihren Mann vor“, erzählt Moors.
In den Wohnungen die Mieter, im Betrieb die Kollegen, in den Gremien Vertreter der Stadt und Politiker — Moors hatte viel „mit Menschen zu tun“. Das war für ihn „Erfüllung“, zumal sich mit einigen „eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit“ ergab. Beispielhaft nennt er Vorstandssprecherin Susanne Fritzsche, die Baudezernentin der Stadt.
Mitnehmen aus seinem Büro wird er lediglich eine Playmobilfigur in Feuerwehr-Uniform — Moors war viele Jahre Chef der Freiwilligen Feuerwehr Nettetal. Ehrenamtliches Engagement liegt ihm eben am Herzen. Und so wird sich „Mister Baugesellschaft“ auch im Ruhestand „sicherlich langfristig sozial engagieren“.