„Ich mache gerne mal einen Scherz“

Udo Moter (SPD) will Bürgermeister von Nettetal werden. Er setzt auf soziale Gerechtigkeit und distanziert sich von der AfD.

Foto: Kurt Lübke

Nettetal. Hier in Nettetal fühlt er sich zuhause: „Ich stamme ja aus Lobberich“, sagt Udo Moter. Zurzeit wohnt er zwar nicht in der Seenstadt, aber er peilt eine Rückkehr an — und zwar als Bürgermeister: „Es wird Zeit, dass es in meiner Heimatstadt sozialer und gerechter zugeht, dafür möchte ich sorgen.“

Oft muss er sich die Frage gefallen lassen, ob das überhaupt gehe — Bürgermeister werden in einer Stadt, in der er gar nicht lebt. „Ich bin ein Nettetaler, der in einer anderen Stadt arbeitet“, stellt Motter klar. Er komme oft in hierher, wo seine Familie lebe, habe sich auf dem Laufenden gehalten: „Und als gewählter Bürgermeister würde ich natürlich umgehend wieder nach Nettetal ziehen.“

Gerade durch seine Arbeit als Schulleiter in Essen bringe er beste Voraussetzungen mit, meint Moter: „Ich bin erfahren darin, eine Einrichtung zu leiten, habe viel mit Ämtern und Behörden zu tun.“ Zudem sei er „ein sehr kommunikativer Mensch“, so Moter „In der Politik ist Kommunikation das A und O.“ Dabei sei ihm auch Humor wichtig: „Ich habe Freude an der Politik, mache gerne mal einen Scherz.“

Seine Vorstellung von Politik ist bestimmt von der Idee der sozialen Gerechtigkeit, nicht nur in Sachen Inklusion: Benachteiligte Bürger müssten „Anteil haben am kulturellen Leben, an Bildungsmöglichkeiten, an einem Aufschwung“. Dazu will Moter mit der ihm eigenen „Ausdauer und Hartnäckigkeit“ für mehr Transparenz sorgen, damit nicht weiter vieles „den Bürgern verborgen bleibt, etwa was sich wirklich tut im Gewerbegebiet Venete“.

Bürgermeister von Nettetal will Moter zwar werden — aber nicht um jeden Preis. So hat er es „dankend abgelehnt“, dass die Alternative für Deutschland, AfD, eine Wahlempfehlung für ihn ausspricht: „Vieles bei denen kommt mir rechtslastig und nicht geheuer vor, ich bleibe lieber Schulleiter in Essen, als mithilfe der AfD auf Stimmenfang zu gehen.“ Außerdem geht Moter davon aus, auch ohne die AfD bald „als Bürgermeister in Nettetal zu wohnen.“