Kaldenkirchen: Alte Eiche bleibt stehen
In Nettetals Wäldern werden nach dem Fällen von Kiefern und Fichten insgesamt 2100 Eichen gepflanzt.
Nettetal. Wildwuchs oder Ordnung? Für den Nettetaler Umweltausschuss ist die Sache klar: „Die Sauberkeit in der Stadt hat Vorrang“, meinte die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche am Dienstagabend im Rathaus.
Und deshalb soll nach dem Willen des Ausschusses das 35 Jahre alte Sträuchergestrüpp im Grünstreifen am Caudebec-Ring in Lobberich einer pflegeleichten Wiese weichen. Besser haben es da alte Bäume, auch wenn sie im Weg stehen: So bleibt eine Stiel-eiche in Kaldenkirchen erhalten.
Eine lange Liste legte Förster Thomas Gieselmann vor: Etliche kranke oder beschädigte Bäume etwa im Grenzwald mussten gefällt werden, darunter eine mächtige Esskastanie an der so genannten Maronenallee.
Das gefiel Rolf Spitzkowski (SPD) nicht: „Darin hatte ein Schwarzspecht seine Höhle!“ Doch Gieselmann entgegnete, die Marone sei nicht mehr standfest gewesen: „Der drei Tonnen schwere Stamm war zu gefährlich, weil die Wurzeln schon abgestorben waren.“
Viel Arbeit hatten die Forstarbeiter mit dem Ausbessern der Waldwege. Gieselmann: „Die Ansprüche der Erholungssuchenden haben stark zugenommen. Bei Pfützen und Schlaglöchern werden einige Bürger schon nervös.“
Immerhin werden laut Gieselmanns Fortwirtschaftsbericht nach Fällungen von Kiefern und Fichten in Nettetals Wäldern „1800 Stiel- und 300 Roteichen neu gepflanzt“.
Um Bäume, „das große Thema in diesem Ausschuss“, so Vorsitzender Guido Gahlings, ging es auch bei der Zufahrt zur neuen Doppelturnhalle in Kaldenkirchen. Zwei Exemplare müssen weg, erläuterte Heike Meinert vom Grünflächenamt. Eine große Stieleiche jedoch bleibe, sorgfältig werde um sie herumgearbeitet.
Anders beim Grünstreifen am Caudebec-Ring: Die alten Bodendecker und Sträucher seien „verunkrautet“ und kaum noch zu pflegen, beklagte Heike Meinert. Konsequenz: Rausreißen und Rasen einsäen, auf einem kleinen Stück „versuchsweise eine Blumenwiese“. Das spare langfristig Kosten und Arbeitszeit bei der Pflege, sei zudem „gestalterisch sinnvoll“.