Mehr als 18.000 Narren So schön wird der Tulpensonntagszug

Nettetal · Bis zu 20.000 Zuschauer erwartet das Karnevalskomitee Breyell und Schaag zu dem Spektakel. Für Zugteilnehmer gibt es allerhand Regeln unter anderem zum Alkoholkonsum, zum Wurfmaterial und zur Musik, die gespielt werden darf.

So sieht es aus, wenn Nettetaler Jecke einen Zug durch die Stadt machen: 2020 in Lobberich trotzten sie dabei einem Sturmtief namens Xanthippe.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Es ist offenbar nicht nur die Tatsache, dass der lange ersehnte große Tag kurz bevor steht. Auch die Zahl der Teilnehmer, die sich zum Tulpensonntagszug durch Schaag und Breyell angemeldet haben, lässt Josef Goertz, Vorsitzender des Karnevalskomitees von Breyell und Schaag, frohlocken. 80 Fußgrupen und Wagen haben sich für den närrischen Lindwurm angemeldet, mehr als 1800 Menschen werden mitziehen. Sogar aus Krefeld hat sich eine Gruppe für den Zug angemeldet. „Das ist hervorragend. Nachdem Züge wegen Corona in den vergangenen Jahren ausgefallen sind, sind wir in diesem Jahr mehr als zufrieden“, sagt Goertz. Das Komitee rechnet mit 15 000 bis 20 000 Zuschauern am Straßenrand.

Die Zugteilnehmer stellen sich ab 11 Uhr auf Boisheimer Straße, Mommer Straße und Carl-Sonnenschein-Straße auf. Die Anfahrt soll über die erste Zufahrt Hubertusplatz, Hubertusstraße, Carl-Sonnenschein-Straße, Mommer Straße und Boisheimer Straße erfolgen. Eine Anfahrt über Lötsch ist wegen Absperrungen nicht möglich. In Bewegung soll sich der Zug um 13.11 Uhr setzen, enden wird er voraussichtlich gegen 17 Uhr. Auflösen soll er sich auf der Haagstraße/ Ecke Wiesenstraße. Wichtig zu wissen auch für alle, die nicht teilnehmen oder zuschauen wollen: Die Umzugsstrecke durch Schaag und Breyell wird ab 12 Uhr für den Verkehr gesperrt werden.

Für das zwölfköpfige Karnevalskomitee bedeutet die Organisation des Zuges nicht nur viel Arbeit und Beschäftigung mit behördlichen Sicherheitsauflagen für den Zug. Auch mit gestiegenen Kosten muss man fertig werden. Die Lebensmittel, mit denen Helfer etwa von Feuerwehr und Rotem Kreuz versorgt werden müssen, seien teurer als früher, die Versicherungskosten seien ebenfalls gestiegen, sagt Goertz. Unterm Strich seien die Kosten inzwischen fast doppelt so hoch wie früher einmal. Schon mal darüber nachgedacht, aus finanziellen Gründen auf den Tulpensonntagszug zu verzichten? „Das war nie Thema“, versichert Goertz.

Harte Artikel dürfen nicht
zum Wurfmaterial gehören

Das Sicherheitskonzept beinhaltet nicht nur Angaben zu allen Nettetaler Jecken vertrauten Standards („Die Teilnehmer werden in verschiedene Kategorien unterteilt: Prunk- und Motivwagen, Prinzenwagen, Fußgruppen, Musikkapellen“). Es legt auch fest, wo sich Zugteilnehmer aufzustellen haben und wie die Auflösung des Zuges am Ende erfolgen soll, dass Tiere von der Teilnahme am Zug ausgeschlossen sind und dass Teilnehmer sorgsam mit Alkoholkonsum umgehen sollen und kein Alkohol an Jugendliche abgegeben werden darf.

Eine Kindersammelstelle für verloren gegangene Kinder wird im Feuerwehrgerätehaus Breyell eingerichtet. In Höhe des Lambertiturms auf der Lobbericher Straße steht ein Tribünenwagen, von dem aus der Zug kommentiert wird. Dort stehen Lautsprecheranlagen zur Verfügung, die im Notfall für Durchsagen genutzt werden können.

Zu den diversen Verhaltensregeln für Zugteilnehmer gehört auch, dass sie – sofern sie Musikanlagen mitführen – nur Karnevalsmusik spielen dürfen und Techno-Klänge ausdrücklich verboten sind. Und mehr als 80 Dezibel dürfen die Anlagen dem Publikum auch nicht zumuten.

Um Verletzungen bei Zuschauern zu vermeiden, dürfen harte Artikel wie Obst und Spielzeug nicht zum Wurfmaterial gehören und auch nicht von Hand zu Hand abgegeben werden. Und auch das gehört zu den Regeln: „Nach Auflösung des Zuges ist es untersagt, auf anderen Straßen noch Süßigkeiten etc. von den Wagen zu verteilen.“