Kreis-Jugendamt übernimmt Mitarbeiter
Die Stadt Nettetal und der Kreis Viersen haben sich auf die Mitarbeiterzahl geeinigt. Vom Kreis- Jugendamt werden zwölf Beschäftigte übernommen.
Nettetal. Rund die Hälfte der Mitarbeiter des neuen städtischen Jugendamtes sollen vom Kreis-Jugendamt übernommen werden. „Darauf haben wir uns mit der Kreisverwaltung einvernehmlich geeinigt. Das entspricht der Zahl derer, die bisher für Nettetal gearbeitet haben“, sagte am Montag Nachmittag Nettetals Bürgermeister Christian Wagner. Zuvor hatte er an einer Mitarbeiterversammlung des Kreisjugendamtes teilgenommen.
Chirstian Wagner, Bürgermeister
Zur Erinnerung: Nachdem der Nettetaler Stadtrat Mitte Dezember vergangenen Jahres beschlossen hatte, zum Januar 2012 ein eigenes Amt zu gründen und die Aufgaben vom Kreis Viersen zu übernehmen, hatte es harsche Worte aus dem Kreishaus gegeben, wieviele Beschäftigte die Seenstadt gefälligst zu übernehmen habe. Von 30 Mitarbeitern war zu dieser Zeit die Rede.
„Wir wollen eine Mischung aus bewährten und ein paar neuen Kräften“, sagte Wagner. Konkret sieht die Rechnung derzeit wie folgt aus: Der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie — so der Name für das neue Amt 51 — soll 21 oder 22 Mitarbeiter haben.
Zwölf volle Stellen sind für Kreis-Mitarbeiter vorgesehen, die sich ab Ende Juni/Anfang Juli bewerben müssen. Weitere Bewerbungen soll es aus den Reihen der Stadtverwaltung geben. Und eine Hand voll Stellen soll bewusst extern ausgeschrieben werden.
Den Menschen die Angst vor dem Jugendamt nehmen — dieses Hauptziel haben Wagner, der 1. Beigeordnete Armin Schönfelder und Jochen Müntinga, der Leiter des neuen städtischen Jugendamtes. „Es geht nicht nur um die dramatischen Themen, sondern wir wollen auch Alltagsnöte ansprechen“, sagt Wagner. Zum Beispiel wenn es um die Tagesbetreuung von Kindern geht. Oder um Erziehungsfragen. Oder um Sprachunterricht. Oder, oder, oder . . .
Die meisten Mitarbeiter des städtischen Jugendamtes sollen im Lobbericher Rathaus am Doerkesplatz sitzen, und zwar in den Räumen, die noch vom Jobcenter genutzt werden. Wagner: „Aber es soll auch Fachstellen in den beiden anderen großen Stadtteilen geben.“ Dies könnte in Kaldenkirchen im Convent und in Breyell in Speckerfeld sein.
Zwei Dinge liegen Jochen Müntinga besonders am Herzen: Der Schutz von Kindern unter drei Jahren und die Erreichbarkeit des Jugendamtes rund um die Uhr. „Für alle Familien, die auch außerhalb der normalen Dienstzeiten ein Problem haben, wollen wir Ansprechpartner sein“, sagt Müntinga. Zudem will der 39-Jährige den Austausch mit Schulen und Kindergärten verstärken sowie die Vernetzung der Jugendarbeit mit Kirchen, Sportvereinen, Streetwork und anderen Einrichtungen vorantreiben.