Mirja Boes: Ein Mädchen im Körper einer 40-jährigen Mutter
Mirja Boes sorgte mit ihrem Programm „Erwachsen werde ich nächste Woche“ für eine ausverkaufte Werner-Jaeger-Halle.
Lobberich. Die Komikerin Mirja Boes gastierte mit ihrem Programm „Erwachsen werde ich nächste Woche!!“ in der ausverkauften Werner-Jaeger-Halle. Schnell merkten die 500 Gäste, dass der Titel Programm ist: Postpubertärer Kicher-Humor traf auf mit flinker Zunge geplapperten Ulk.
„Ich bin ein Mädchen“, verkündete die lockige Boes im betont lässigen T-Shirt und mit Wohlfühl-Jeans. Das kam vor allem bei den Minderjährigen im Publikum an — ein „boeses“ Mädchen gefangen im Körper einer 40-jährigen Mutter, ein offenes Angebot zur Identifikation.
Zu dieser Selbstfindungs-Phase gehörte nicht nur albernes schrilles Lachen, sondern auch, dass Männer doof sind — und es bleiben. Die Anekdote vom Zusammenziehen hatte großen Wiedererkennungswert, das Publikum kringelte sich vor Vergnügen.
Boes lieferte handfeste Gründe fürs nicht-erwachsen-werden-wollen: Frauen werden im Laufe der Jahre „labberig“, ihre Adern gleichen einer Flusslandkarte, und der Babyspeck geht auch nicht weg. Da hilft nur noch ein gehässiges Lachen als Klingelton und der Besuch eines Klassentreffens, wo das Elend anderer vom eigenen ablenkt.
Boes, nach eigenen Angaben nur „innerlich lethargisch“, wirbelte bis zum Schluss voller Energie von Gag zu Pointe. Dazu gab’s Lieder auf der Jägermeisterflaschen-Panflöte und Geschenke-Tipps: „Wir Frauen wollen nichts Selbstgebasteltes!“
Dann zwang sie zwei Männer „freiwillig“ auf die Bühne: Die bekamen Bier, prosteten sich zu und durften die singende Mirja mit Windmaschine und Glitter ärgern. Da es ihre letzte Show des Programms war, verschenkte die Boes zahlreiche Requisiten wie ein Puppenhaus und einen blauen aufblasbaren Sessel — Weihnachten, um eine Woche vorgezogen. Für einen guten Zweck („Das ist für ein Kinderheim“) versteigerte sie als Zugabe ihre Bass-Jägermeisterflaschen-Panflöte für 34 Euro.