Lobberich Naturschutzhof stellt Insektenhaus auf
Lobberich. · Das Team verkauft auf seinem Hof in Lobberich auch Nisthilfen für Wildbienen.
Das Team des Naturschutzhofs in Lobberich will einen Beitrag gegen das Insektensterben leisten. Darum gibt es auf dem Gelände ein Insektenhaus. Zusätzlich werden Nisthilfen zum Verkauf angeboten.
„Mehr als die Hälfte der knapp 570 Wildbienenarten ist vom Aussterben bedroht“, sagt Mitarbeiterin Alina Martin. Eine Vielfalt aus Pappröhrchen, Ziegelsteinen, bearbeiteten Hölzern und Lehm soll Bienen in Lobberich nun einen guten und sicheren Lebensraum schaffen. Der Bau des Insektenhauses ist durch eine Spende der Krefelder Sparkasse und viel Eigeninitiative der Mitarbeiter des Naturhofs entstanden.
Bienen halten ihre
Nisthilfe selbst instand
Naturschützer Heinz Tüffers versucht, den Besuchern den Umgang mit Bienen und die dazugehörigen Hilfestellungen näher zu bringen. Denn „jeder Bürger kann durch Nisthilfen etwas zur Arterhaltung beitragen“, sagt Tüffers. Wer selbst baue, könne Konstruktionsfehler, die laut Tüffers häufig bei vorgefertigten Nisthilfen vorliegen, vermeiden. Schon kleine Sandbeete oder durchbohrte Hölzer bieten Bienen eine gute Bruthilfe. Dabei muss die Nisthilfe süd-östlich zur Sonne ausgerichtet sein und in der Nähe von Blüten liegen.
„Das Interesse rund um Bienen ist schon wesentlich größer geworden. Jedoch handelt es sich dabei oft hauptsächlich um Honigbienen“, sagt Martin. Die Wildbienen seien es jedoch, die den Hauptteil aller Blüten bestäuben und die vom Aussterben bedroht seien. „Wenn man sich eine Nisthilfe in den Garten stellt, muss man keine Angst haben. Wildbienen gehen nicht ans Essen und stechen auch nicht“, sagt Martin. Außerdem halten die Bienen ihre Nisthilfe selbst instand.
Tüffers sieht einen Teil der Verantwortung bei den Landwirten. „Viele Bauern haben ihre Sträucher, Hecken und Blühstreifen weg gemacht. Die blühenden Hecken boten den Bienen einen tollen Lebensraum“, sagt Tüffers.
Er ist froh, dass das Bildungsangebot rund um das Bienenhaus gut angenommen wird. Besonders Schulen könnten durch sein Insektenhaus profitieren und den Unterricht sehr praktisch gestalten, wirbt er. Tüffers und Martin sind sich sicher: Jeder kann mit wenig Aufwand dem Bienensterben entgegen treten. rvl