Nette-Wasser für den Rinder-Nachwuchs

In Baerlo wurden Rosa und Wilma getauft. Für die Kälber gibt es drei junge Paten.

Foto: Salzburg

Leutherheide. Rosa und Wilma stehen friedlich neben ihren Müttern Emma und Amelia auf der Weide und genießen das feuchte Wetter. Schottische Hochlandrinder lieben es nämlich nass — am liebsten von unten. Deshalb ziehen sie bald um: Auf eine Weide, wo die Vierbeiner im Wasser stehen können.

Wilma erblickte am 7. Mai das Licht der Welt auf dem Landschaftshof Baerlo, Rosa im Juni. Mit ihrem zotteligen Fell erobern sie schnell Kinderherzen. Deshalb machen die Betreiber des Landschaftshofes in Leutherheide — allen voran Bernd Rosenkranz — aus der Taufe der Kälber traditionell einen öffentlichen Termin. Trotz schlechten Wetters kamen Kinder mit ihren Eltern nach Leutherheide, um die kleinen Hochlandrinder willkommen zu heißen und Patenschaften zu übernehmen.

„Uns ist es wichtig, dass Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Bernd Rosenkranz. Die kleinen Paten können „ihre“ Kälber immer wieder besuchen. Die freuen sich wiederum über die eine oder andere Futterspende.

„Das schlechte Wetter hat uns leider einen Strich durch unsere Planung gemacht“, bedauert Stehanie Arnz. Die Leiterin der Naturkindergruppe auf dem Landschaftshof hatte ein Programm mit viel Natur und Kutschfahrten rund um die Kälbertaufe organisiert. „Doch aufgrund des Regens sind sämtliche Außenaktivitäten abgesagt.“

Dennoch machte sich eine kleine Gruppe um Rosenkranz und Arnz auf den Weg zur Weide. Rosenkranz trug einen Eimer Wasser mit einem Staubwedel drin und etwas Futter zum Anlocken. „Die Schottlandrinder sind sehr scheu, aber mir vertrauen sie. Taufwasser nehmen wir traditionell aus der Nette, die am Landschaftshof entlang fließt“, erklärt Rosenkranz.

Desiree (8), Robin (7) und Madita (3) waren ganz gespannt — obwohl sie die Patenschaften für Wilma und Rosa übernommen haben. Desiree hat „ihrem“ Kälbchen den Beinamen Betty gegeben. Robin hat sich für Blümchen entschieden. Die Ältesten aus dem Trio besuchen sonst die Naturkindergruppe von Stephanie Arnz.

Dann war es soweit: Bernd Rosenkranz lockte die Rinder an, um die beiden Kälber taufen zu können. Danach ging es für die Menschen schnell zurück in die Räume des Landschaftshofes. Doch den Tieren, die ursprünglich aus dem schottischen Hochland stammen, machte der niederrheinische Regen nichts aus.