Bauprogramm in Nettetal Nach den Ferien macht die Gesamtschule ihren Strom selbst
Nettetal-Breyell · Sommerferienzeit ist für Bauunternehmen keine schlechte Zeit: Städte und Gemeinden lassen in den unterrichtsfreien Wochen gerne ihre Schulen renovieren. In Nettetal gehört die Gesamtschule zu den größeren Baustellen.
Eine kleine, selbst eingerichtete Solaranlage hat die Gesamtschule in Breyell schon. Wenn Lehrer und Schüler nach den Ferien wieder an die Von-Waldois-Straße zurückkehren, werden sie Strom von einer weitaus größeren Anlage beziehen. Die Schule bekommt im Laufe der restlichen Ferienwochen eine Photovoltaikanlage aufs Dach gesetzt, die den gesamten Stromverbrauch des Schulbetriebs tagsüber decken und außerhalb der Schulzeiten überschüssigen Strom ins Netz einspeisen soll. 307.000 Euro kostet die Anlage, und derzeit sind Mitarbeiter eines Viersener Unternehmens emsig damit beschäftigt, ihr den Boden zu bereiten. Sie erneuern gut 1.200 Quadratmeter Zinkfläche auf einem Teil des Gebäudekomplexes. Auf diesem Dach soll die PV-Anlage dann installiert werden.
Kosten für die Sanierung des Dachs mit allem Drum und Dran: rund 380.000 Euro; addiert man die 353.400 Euro, die noch in den Umbau des Lehrerzimmers investiert werden, mausert sich die Schule in Breyell zum zweitteuersten der Bauprojekte, die Nettetal während der Sommerferien in Schulen und Kitas umsetzen lässt. Nur im Werner-Jaeger-Gymnasium wird in der unterrichtsfreien Zeit mit knapp über 1,3 Millionen Euro noch etwas mehr Geld „verbaut“. Die weiteren rund 220.000 Euro, die in Arbeiten an vier Grundschulen gesteckt werden, fallen im Vergleich dazu kaum ins Gewicht.
Für Kerstin Duve, Leiterin des Gebäude- und Immobilienmanagements im städtischen Nettebetrieb, und ihre mit den Projekten beschäftigten Kollegen sind Koordination und Begleitung der Arbeiten eine besondere Herausforderung. Denn die Ferienzeit wollen alle Kommunen landauf landab für nötige Arbeiten in ihren Schulgebäuden nutzen. Entsprechend nachgefragt sind in diesem Zeitraum Baufirmen.
Da sich der Start des Schuljahres schwerlich verschieben lässt, müssen die Arbeiten möglichst auch am Ende der Ferien beendet sein – zumindest so weit, dass die den Schulbetrieb nicht stören oder gar Schüler oder Lehrer gefährden können. Bei Arbeiten im Außenbereich kann anhaltend widriges Wetter den Fahrplan freilich schon mal ins Wackeln bringen.
Im Fall des Zinkdachs in Breyell sorgte das Wetter zwischenzeitlich für eine leichte Verzögerung. Doch Duve und ihr für das Dach-Projekt verantwortliche Kollege Dirk de Fries sind zuversichtlich, dass der Plan am Ende eingehalten wird. Das Viersener Unternehmen habe mit verstärkter Mannschaft schon aufgeholt. Wenn das alte, aus den 1990-er Jahre stammende und an vielen Stellen durchlöcherte Zinkdach ersetzt ist, schlägt die Stunde der PV-Anlagenbauer und von Tim Dyckmanns, der ebenfalls im Immobilienmanagement des Nettebetriebs arbeitet und bei dem Projekt der Verantwortliche für die Solaranlage ist.
Für den in diesem Jahr laufenden zweiten Streich im Lehrerzimmer ist Sascha Ahlriep zuständig. Ein erster Teilabschnitt der Lehrer-Gemächer wurde schon im vorigen Jahr mit Sanitäranlage, Lounge, Teeküche und Kopierraum neu gestaltet. 2024 ist der Aufenthaltsbereich dran. Akustik-Deckenplatten, neuer Teppichboden, neuer Anstrich, neue Tische mit Steckdosenplätzen kommen rein, ein großes Stück Zwischenwand kam raus, sodass ein größerer zusammenhängender Raum entstanden ist.
Zurzeit jedoch präsentiert sich das Lehrerzimmer das Lehrerzimmer noch wie ein Rohbau mit nackten Wänden und nacktem Betonboden. In als Materiallager genutzten Flurbereichen werden die Putzkolonnen gegen Ende der Ferien auch noch einiges zu tun haben.
Und das Gymnasium? Am Südflügel und an der Gymnastikhalle wird dort ebenfalls das Dach saniert, für rund 300.000 Euro. Wie es in Nettetal für öffentliche Gebäude sein soll, bekommt auch diese Schule im Zuge dieser Arbeiten eine Solaranlage für 314.000 Euro verpasst. Mit weiteren 515.000 Euro schlägt eine neue und zeitgemäße Elektrotechnik zu Buche. Noch einmal 200.000 Euro werden in die Sanierung der Sanitäranlagen und Umkleiden in der Gymnastikhalle gesteckt.