Uhu Bubo im Altenheim

Auch Turmfalke Frodo sorgte bei Senioren in Nettetal für leuchtende Augen.

Nettetal. Ungewöhnlicher, nämlich gefiederter Besuch im Marienheim in Nettetal-Hinsbeck: Turmfalke Frodo und Uhu Bubo fühlen sich in dem Altenheim sichtlich wohl. Auch für den Falkner Wolfram Kassemeck, der regelmäßig mit Tieren Kindergärten, Schulen oder die Jugendherberge besucht, ist es eine Premiere: „In einem Altenheim waren wir noch nie.“ Er hatte Anfang des Jahres den Besuch angeregt.

Eine gute Idee — denn alle sind begeistert, wie Gabriele Scheid-Berheide, Leiterin des Sozialen Dienstes, erfreut feststellt. Die Begegnung mit den gewaltigen Vögeln bringt Augen zum Leuchten und erzeugt staunende Gesichtsausdrücke. Aus dem Festsaal wird die Schau in die Zimmer übertragen, damit auch dort Bewohner das Verhalten von Bubo und Frodo verfolgen können.

Neugierig erkundigen sich die Senioren nach der Herkunft der seltsam klingenden Namen. Die Erklärungen: Bubo kommt von der lateinischen Uhu-Bezeichnung Bubo Bubo, Frodo ist eine Figur aus der Fantasy-Saga „Herr der Ringe“.

Weil die Bewohner ruhig bleiben, gewöhnen sich die beiden Vögel schnell an sie und können gestreichelt werden. Die Senioren erzählen von Naturerlebnissen aus ihrer Jugend am Niederrhein, aber auch in Schlesien, Ostpreußen oder Pommern. Mancher hatte früher selbst Hühner oder Tauben.

Einige trauen sich sogar, den Falken auf die Hand zu nehmen. „Die alten Menschen können Gewichte sehr gut einschätzen, besser als Kinder und Jugendliche“, sagt der Falkner nach einem kleinen Quiz: Bei den Vorgaben 200, 500 oder 1000 Gramm rieten alle das richtige Gewicht, nämlich das niedrigste.

Das Publikum bekommt viele weitere Informationen über das Verhalten der Tiere. Und vor allem die Frauen lächeln, als eine gute Entschuldigung fürs Fensterputzen gegeben wird: Diese sollten nur zweimal im Jahr gereinigt werden, damit die Vögel sie wahrnehmen und nicht dagegenfliegen.