Zwei Gymnasiasten wollen Multimediapreis abräumen
Mit ihrem Projekt über das Welterbe Zeche Zollverein sind sie für eine Auszeichnung nominiert.
Nettetal. Ein paar Playmobil-Figuren als Hauptdarsteller, ein paar Klicks am Computer, und fertig ist der Animationsfilm: Da staunt der Laie, doch für Technik-Freaks sind solche Projekte leichte Übungen. Für Fynn Simons aus Lobberich und Marcel Niedrich aus Hinsbeck zum Beispiel. „Mit Animationen, Games und so aus den letzten drei Jahren konnte man sich beim Deutschen Multimediapreis 2015 beworben“, sagt Fynn. Genau das haben die Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums getan. Sie sind mit ihrem Projekt für einen Preis nominiert.
Da sitzen die beiden mit Headsets vor Marcels Computeranlage, die wie ein kleines Studio wirkt: zwei große Monitore, die Tastatur leuchtet beim Bedienen in verschieden Farben, dazu allerlei Zubehör wie eine blaue Gaming Maus.
„Sollen wir mal eine Animation zeigen oder unsere Youtube-Kanäle vorstellen?“, fragt Marcel. Später vielleicht, zunächst wär’s nett, die beiden Freunde erklärten, was es auf sich hat mit diesem Multimediapreis, der jährlich in Dresden für junge Tüftler vergeben wird.
„Wir haben uns mit unserer Lego-Konstruktion Zeche Zollverein beworben“, erzählt der zwölfjährige Marcel. Für diesen voll funktionstüchtigen, robotergesteuerten Nachbau des Welterbes in Essen hatten die beiden schon einen Sonderpreis bei der World Robot Olympiade (WRO) im vergangenen Jahr in Jakarta eingeheimst — und alles multimedial als „WRO-Abenteuer dokumentiert. „28 Produktionen wurden für einen Preis nominiert, und unser Beitrag eben auch“, freut sich der elfjährige Fynn.
Ob und was genau die beiden gewinnen, erfahren die Schüler am 14. November in Dresden. Mit ihren Müttern fahren sie hin, das ganze Wochenende dort gibt’s Workshops, Vorträge, thematische Foren und Gelegenheiten, neue Medien auszuprobieren. Und natürlich werden Fynn und Marcel auch ihr Projekt ausführlich vorstellen. Ein Gewinn ist für die jungen Nettetaler allein schon die Teilnahme, nicht nur, weil‘s am Freitag Befreiung vom Unterricht gibt: „Da kann man viel neue Technik ausprobieren, lernt neue Leute kennen und was die so machen“, freut sich Fynn. Marcel ergänzt: „In Jakarta zum Beispiel habe ich mich mit einem Schüler aus Japan angefreundet, wir haben noch Kontakt.“
Genug erzählt, die beiden wenden sich wieder dem Computer zu, hexen, was das Zeug hält, lassen die Tastatur wie eine Diskokugel bunt blinken. Kommentar Fynn: „Dazu könnten wir jetzt auch toll Musik machen.“