Nettetaler organisieren Ausstellung mit besonderen Modelleisenbahnen

Die acht Lünenschloss- und Diller-Anlagen zählten zu den Höhepunkten bei der Schau der Rokal-Freunde Lobberich.

Foto: Knappe

Hinsbeck. Zahlreiche historische Modellbahnen, die es in dieser Fülle bisher noch nicht zu sehen gab, hatte Ralf Nolde von den Rokal-Freunden Lobberich für eine Ausstellung im Parkstübchen Hinsbeck zum deutschlandweiten „Tag der Modelleisenbahn“ zusammengetragen. Diese Modelle wurden in den 1960er-Jahren von den Experten Manfred Lünenschloss und Walter Diller für die Firmen Arnold und Rokal als Ausstellungsanlagen erstellt. Sieben Lünenschloss- und eine Diller-Modellanlage wurden gezeigt. Sie sollten ursprünglich bei Messen oder bei Händlern ausgestellt werden, um das Interesse der Kinder zu wecken.

Viele dieser historischen Anlagen wurden beim Tod von Lünenschloss 2012 in desolatem Zustand auf dessen Speicher gefunden. Die Käufer haben sie nach und nach liebevoll hergerichtet. „Ziel ist immer, die Anlage möglichst historisch getreu wiederherzustellen“, sagt Ralf Nolde. Doch Originalteile, besonders Schienen und Weichen, sind nur schwer zu bekommen. „Das geht fast nur noch über Händler in den USA“, sagt Rene Pfeiffer aus Trier, der zwei Lünenschloss-Anlagen präsentierte.

Die älteste Lünenschloss-Anlage von 1961/62 wurde von Kurt Deutschland aus der Nähe von Montabaur ausgestellt — eine Arnold-Rapido-Ausstellungsanlage für die Spielzeugmesse in Nürnberg im Format 2 x 0,6 Meter mit vier Loks.

Neben fünf Arnold-Anlagen wurden auch drei Rokal TT-Schauanlagen aus den 1960er-Jahren gezeigt. „Viele alte Loks blieben erhalten, weil man sie als attraktive Briefbeschwerer nutzte“, erzählt Frank Kleffel aus Siegburg lachend.

Die Aussteller kamen aus ganz Deutschland und den Niederlanden. Es gab auch Anlagen für andere Modellbahn-Hersteller wie Minitrix (Spur N) und Rokal (Spur TT - 12 mm) zu sehen.

Herausragend: eine Anlage von Sip Hartmann aus dem niederländischen Raalte, die mit niederländischen Eisenbahn-Modellen bestückt war. Die Wagen bestanden aus Sperrholz mit einer Dicke von einem Millimeter, an dem von Hand Fenster und Türen ausgesägt worden waren. Etwa etwa 0,3 Millimeter starke Fensterunterteilungen blieben stehen — eine ungemein filigrane Handarbeit. Angefertigt hat diese Wagen in den 1960/70er-Jahren Pit Kessels aus Helden.