Ritterschlag für WZ-Chefredakteur Martin Vogler

WZ-Chefredakteur Martin Vogler und Bundestags-Vizepräsident Hermann Otto Solms wurden auf Burg Linn zu Rittern der Coprayer Hofrunde geschlagen.

Niederrhein. Auf Burg Linn in Krefeld gibt es die besten Ritter von Deutschland, sagte Nordrhein-Westfalens FDP-Chef Christian Lindner. „Sie sind furchtlos und tapfer“, so der Liberale. Zu dieser illustren Runde gehört jetzt auch WZ-Chefredakteur Martin Vogler.

Lindner bezeichnete ihn als „Freigeist, der ein liberales Schwert führt. Er kämpft gegen Gängelung und Verbote.“ Dietmar Brockes, Bezirksvorsitzender Niederrhein der FDP, überreichte die Auszeichnung „Ritter der spitzen Feder“ an den „wachen Beobachter“ Vogler.

Wenige Tage vor der Bundestagswahl sei das für einen unabhängigen Journalisten ein sensibler Termin, sagte Vogler. Unter der Voraussetzung eines Drei-Punkte-Programms könne er die Ehrung annehmen: Erstens trage er eine rote Krawatte, zweitens werde er vor der Wahl noch kritische FDP-Kommentare schreiben, und drittens wolle er den Liberalen auf Burg Linn die Leviten lesen.

Die seien früher schon nervig gewesen, wenn sie darauf beharrten, dass der Parteiname FDP mit drei Pünktchen geschrieben werden solle. Häufig gäben sie Journalisten noch heute die Schuld, wenn die Partei in der öffentlichen Darstellung nicht gut wegkomme. „Dabei wollen wir nur unabhängig und überparteilich sein“, erklärte Vogler. Angesichts der Linner Ritterrunde mit Schwertern und Helmen fragte Vogler: „Tut es eigentlich weh, wenn man zum Ritter geschlagen wird?“

Eine Premiere erlebte die Coprayer Hofrunde bei der Ehrung von Hermann Otto Solms. Der Bundestags-Vizepräsident hielt seine Dankesrede im Ritterornat. Zuvor war er als Ritter der spitzen Zunge ausgezeichnet worden. Der Journalist Henning Krumrey hatte ihm auf den Zahn gefühlt. Dabei legte Solms, der nach 33 Jahren aus dem Bundestag ausscheidet, ein Bekenntnis zum Euro ab: „Er hält Europa zusammen.“ Solms habe stets für ein einfacheres System für mehr Steuergerechtigkeit gekämpft. „Damit hat er eine ritterliche Tugend bewiesen“, sagte Brockes.