Missbrauch: Pfarrer K. sitzt in Südafrika U-Haft
Prozess soll im November weitergehen.
Willich/Johannesburg. Überraschende Wende im Fall des aus Willich stammenden Pfarrer Georg K.: Der 55-Jährige sitzt in Südafrika in Haft. Das erfuhr die WZ gestern aus seriöser Quelle. K. wird in Johannesburg seit März 2010 der Prozess gemacht, weil er sich im Jahr 2008 in einem Kommunioncamp Kindern sexuell genähert haben soll.
Im Zuge der Ermittlungen hatte K. sexuellen Missbrauch in seiner Zeit in Deutschland eingeräumt und bei der Krefelder Staatsanwaltschaft Selbstanzeige erstattet; sie ermittelt in 37 Fällen, ein internationaler Haftbefehl ist erlassen.
Er sitze derzeit im Gefängnis von Brits, einer kleineren Stadt bei Johannesburg, hieß es von einem Beobachter aus Südafrika. Georg K. sei auf Betreibenvon Interpol in Haft genommen worden. Damit wollte die internationale Ermittler-Behörde ein Ausliefer-Ersuchen einleiten. Es könne sein, dass K. bis zum Ende des Prozesses in Haft bleibe, sicher sei das nicht.
Der nächste Verhandlungstermin ist für den 8. November angesetzt. Dann kann der vom Dienst suspendierte Geistliche erstmals Haftverschonung beantragen. Sollte K. im Verfahren in Südafrika schuldig gesprochen werden, müsste er zunächst dort seine Strafe absitzen, bevor ihm in Deutschland der Prozess gemacht wird. Würde er für unschuldig erklärt, würde er nach Deutschland ausgeliefert.
K. war Spätberufener. Er absolvierte seine Zeit als Kaplan in St. Tönis, war dann in den Pfarren Christ König in Kempen und St. Sebastian in Lobberich tätig. Von dort wechselte er in die Auslandsseelsorge nach Südafrika. kor