Orangerie-Start im Mai 2014
Die Verlagerung der Gastronomie im Schlosspark wird von der Politik begrüßt. Nur die Grünen zweifeln.
Neersen. Die Mitglieder des Willicher Planungsausschusses wissen, dass dies ein ehrgeiziges Ziel ist: Im Mai nächsten Jahres soll es mit der Gastronomie im Schlosspark weitergehen, wenn auch an anderer Stelle, rund 150 Meter vom jetzigen Standort und von der Bebauung entfernt. Sie fassten jetzt ziemlich einmütig den Aufstellungsbeschluss zur Änderung des Flächennutzungsplans.
Lediglich die Grünen stimmten dagegen. Wolfgang Müller hatte im Haupt- und Finanzausschuss beantragt, die Gastronomie im Vorwerk des Schlosses anzusiedeln. Die Technische Beigeordnete Martina Stall schloss diese Lösung von vornherein aus: „Im Vorwerk sind alle die Finanzen betreffenden Dienststellen untergebracht, und es gibt keine räumliche Alternative.“ Außerdem müsste das Gebäude, um es für gastronomische Zwecke nutzen zu können, umfassend umgebaut werden.
Erwartungsgemäß lehnte dann auch der Haupt- und Finanzausschuss den Antrag der Grünen ab, die neue Gastronomie im Bereich des Vorwerks einzurichten. Für die Gastronomie wird eine Fläche von immerhin rund 400 Quadratmetern benötigt. „Eine alternative Unterbringung ist weder im St. Bernhard-Gymnasium, noch im Technischen Rathaus möglich“, erklärte der Erste Beigeordnete Willy Kerbusch. Die Idee, die Anrather Alleeschule als Alternative ins Gespräch bringen zu wollen, wurde nicht mehr aufgegriffen.
Paul Schrömbges (CDU) hatte die Vorschläge der Grünen im Planungsausschuss wie folgt kommentiert: „Wir sind auf dem Lösungsweg und nicht auf dem Problemsuche-Weg.“ Die Technische Beigeordnete wies noch einmal darauf hin, dass der bestehende Standort nicht aufrechterhalten werden könne: „Dort wäre ein Kiosk möglich, aber kein Küchenbetrieb und keine große Anzahl von Sitzplätzen.“ Ein Lärmgutachten für den neuen Standort tief im Schlosspark sei in Auftrag gegeben worden.
Heinz Amfaldern (CDU) begrüßte ausdrücklich die Pläne zur Verlagerung der Gastronomie und der Schaffung von rund 120 Sitzplätzen. Hans-Joachim Donath hielt wenig von den Plänen der Grünen: „Es gibt im Stadtgebiet etliche Cafés in Innenhöfen, aber nur eines in einem Park.“ Dieses Alleinstellungsmerkmal müsse beibehalten werden. Donath erkundigte sich nach der verkehrlichen Anbindung und erfuhr, dass sie vom Rothweg aus zu Fuß über den Park erfolgen werde.
Christian Winterbach von den Grünen zweifelte den neuen Standort an, er liege unmittelbar an der vielbefahrenen Straße. Außerdem stören ihn Lieferfahrzeuge im Park. „Der Schlosspark ist kein Meditationsort“, konterte Schrömbges: „Die Willicher Bevölkerung will, dass sie im Schlosspark essen und trinken kann.“ Am 1. Oktober wird es ab 19 Uhr im Technischen Rathaus eine Bürgerinfo geben.