Erinnerungen an Nierentisch und Cocktailsessel
Das Seniorenhaus im Antoniuszentrum hat jetzt auch ein Literatur-Erinnerungswohnzimmer.
St. Tönis. Die Begeisterung ist Elisabeth Kaufmann, Käthe Berger, Ingeborg Kupke und Hanne Hemmersbach an den strahlenden Gesichtern abzulesen. „Das ist so schön hier, wie früher“, freut sich Kaufmann, während Hemmersbach erzählt, dass sie früher daheim ebenfalls einen Nierentisch im Wohnzimmer hatten.
„Nur die alte Uhr fehlt noch“, meint Berger. Die soll aber noch kommen, verspricht Jutta Hartmann, Leiterin des Seniorenheims im St. Töniser Antoniuszentrum.
„Es ist gar nicht so einfach, alles im Stil der 50er und 60er Jahre zusammenzutragen. Es soll ja wirklich alles so sein wie früher. Ich denke, es ist uns gelungen, ein wirklich authentisches Erinnerungswohnzimmer zu schaffen“, sagt Jutta Hartmann bei der Präsentation.
Seit einigen Tagen verfügt das Haus in der ersten Etage über das Literatur-Erinnerungswohnzimmer im Stil der 50er und 60er Jahre. Nachdem das Haus schon eine Erinnerungsküche und eine therapeutische Oase sein eigen nennt, konnte jetzt dank Spenden der dritte Spezialraum umgesetzt werden.
„Wir haben damit verschiedene Fenster für biografische Arbeit“, erklärt Hartmann. Denn der neue, rund 25 Quadratmeter große Erinnerungsraum ist nicht einfach ein Klönzimmer, sondern hier findet, begleitet durch den Sozialen Dienst, therapeutische Arbeit statt.
Was früher der Snoezelraum war, ist nun ein Erinnerungszimmer mit Nierentisch, Cocktailsesseln, Gummibaum, Sideboards, altem Radio und weiteren Gegenständen dieser Zeit geworden. Wobei aber niemand auf das Snoezeln verzichten muss. Dafür gibt es im Haus inzwischen einen mobilen Snoezelwagen, mit dem die Bewohner besucht werden.
Die Kosten für die Neugestaltung und Einrichtung des Erinnerungsraumes lagen bei rund 5 000 Euro. Derzeit ist das Seniorenheim noch auf der Suche nach weiteren Möbeln und Gegenständen der 50er und 60er Jahre. Wer etwas abgeben möchte, kann sich an die Heimleitung, Telefon 02151/991500, wenden. bt
