Cityfest: Viel Spaß und eine tolle Band

Der Besuch einer britischen Militärkapelle war ein Höhepunkt des Wochenendes.

Willich. Es gab am Wochenende im Herzen von Alt-Willich genau 112 Möglichkeiten, Geld auszugeben. Aber das 360-Grad-City-Familienfest bot sehr viel mehr als tolle Einkaufsmöglichkeiten am verkaufsoffenen Sonntag und an den knapp 60 Ständen von Händlern, die eigens nach Willich angereist waren: Man traf sich, konnte Neuigkeiten austauschen und gemütliche Stunden genießen, Musik hören, sich mit Freunden treffen.

Leider war das Wetter alles andere als optimal — neue Besucherrekorde konnten so nicht aufgestellt werden. Dabei wären die Voraussetzungen gut gewesen, konnte der Werbering als Veranstalter doch einige Synergien nutzen: Da war der Tag der offenen Ateliers, der „Tierschutztag“ auf dem Kaiserplatz, organisiert vom Verein „Tierschutz für Willich“, und vor allem das Freundschaftsfest „40 Jahre Freedom of the City“, das für einen der Höhepunkte sorgte. Kein Sitzplatz auf dem Markt sollte frei bleiben, als am Samstagnachmittag, noch bei schönem Spätsommerwetter, die „Band of the Parachute Regiment“ auftrat.

In der ersten Reihe bei den Zuhörern saßen Bürgermeister Josef Heyes und Greg Cudcip, Officer Comanding. Heyes erinnerte daran, dass die Briten „eng mit der Friedensgeschichte verbunden“ seien. Es war ein ergreifender Moment, als die 32 Musiker mit Pauken und Trompeten vom Kaiser- zum Marktplatz zogen. Bei ihrem anschließenden Konzert bewiesen sie, dass sie längst nicht nur Marschmusik im Repertoire haben.

Musik war wieder ein Schwerpunkt des Angebots: Am Abend traten „Die Kleinenbroicher“ auf. Sie präsentierten Zeltmusik unter freiem Himmel und kamen beim Publikum gut an. Stimmungshits wie „Schenk’ mir Dein ganzes Herz“ trösteten ein wenig darüber hinweg, dass Petrus kein großes Herz für die Willicher hatte.

Die Besucher des Cityfestes bekamen eine ganze Menge geboten: Während auf der Hülsdonkstraße die jungen Besucher die Kletterwand zu bezwingen versuchten, interessierten sich die älteren Semester für die gleich gegenüber ausgestellten E-Bikes, die nicht nur den Herbststürmen ihren Schrecken nehmen.

Thorsden Marschner von der Musikschule „Da segno“ ließ am Sonntag sein Ensemble mit Coverhits auftreten. Neu ist die Cajon-Gruppe — und auch wer die viersaitige Minigitarre Ukulele beherrschen möchte wie Stefan Raab, ist bei der Willicher Musikschule an der richtigen Adresse. Wer der bevorstehenden Lebkuchenzeit etwas entgegensetzen wollte, bekam am Stand der „Halle 22“ wertvolle Anregungen. Und wer spontan Lust auf etwas ganz Verrücktes hatte, ließ sich bunte Rastalocken in sein Haar flechten wie die fünfjährige Sina.