Schulen sind bei Einbrechern beliebt
Auch Kitas sind oft betroffen. In diesem Quartal gab es im Westkreis acht Fälle. Die Städte wappnen sich.
Kreis Viersen. Verstärkt scheinen Schulen und Kindergärten in den Fokus von Einbrechern zu rücken. Achtmal allein in diesem Quartal im Westkreis. In allen Schulen werden immer mehr Laptops und Computer eingesetzt — eine zeitgemäße Entwicklung, um modernen Unterricht gestalten zu können. Die Digitalisierung in den Schulen ist nicht aufzuhalten. Macht das die Schulen für Diebe interessanter? Und müssen die Kommunen nun in Schutzmaßnahmen investieren?
Die Stadt Viersen habe diesbezüglich keine konkreten Pläne, teilt Sprecher Frank Schliffke mit. „Die Schulen haben keine eigenen Budgets für Sicherheitsmaßnahmen“, sagt er. Es gebe kein spezielles Konzept zur Sicherung von Schulen und Kindergärten gegen Einbrüche.
Jede Schule hat viele Erdgeschossräume mit Fenstern. Sie bieten daher eine große Angriffsfläche. „Selbstverständlich werden Bauten dieser Art bei Grundsanierungen oder auch beim Neubau heute beispielsweise mit einbruchhemmenden Fenstern ausgestattet. Ein Austausch aller Fenster abseits von Sanierungen ist aber wirtschaftlich nicht darstellbar“, sagt Schliffke.
Die Versicherung der Stadt Viersen gegen Einbruch decke sowohl die Schäden am und im Gebäude als auch den Diebstahlschaden selbst. Die Schäden am Gebäude seien aber meist höher als der Wert der gestohlenen Gegenstände. Schliffke wünscht sich, dass die Polizei oder die kommunalen Ordnungsdienste häufiger nachts die Gebiete mit Schulen und Kindergärten vorsorglich abfahren.
In der Gemeinde Brüggen sind die Schulen mit Alarmanlagen ausgestattet. Sobald ein Alarm ausgelöst wird, ist ein Sicherheitsdienst möglichst schnell zur Stelle.
Auch in Nettetal sind die Schulen zum Teil alarmgesichert, zum Teil werden die Gebäude per Video überwacht. „Der Stadt Nettetal ist die Gefahr bewusst. Wir wissen, dass sich in den Schulen Werte befinden, die geschützt werden müssen“, sagt Sprecher Jan van der Velden. Zum Teil haben in Nettetal Fördervereine die Kosten für eine Videoüberwachung übernommen.
Kriminalhauptkommissar Uwe Dethlefsen von der Einbruch-Beratungsstelle der Polizei teilt mit, dass noch keine Schule im Kreis Viersen die Beratung der Polizei in Anspruch genommen habe. „Wenn von Seiten einer Schule Interesse besteht, beraten wir gerne“, sagt Dethlefsen. Allerdings müsse der öffentliche Haushalt es auch hergeben, die dann angeratenen Maßnahmen umzusetzen.