Vereine machen Schülern Lust auf Sport
Beim Sportinformationstag in Lobberich standen 13 Sportarten zur Auswahl. Darunter auch Exoten wie Wushu oder Taekwondo.
Nettetal. „Prima, Alina!“ Alina Hartmann hat das erste Mal einen Tischtennisschläger in der Hand. An der blauen Platte in der Werner-Jaeger-Sporthalle in Lobberich fixiert die Neunjährige den Ball und schmettert ihn über das Netz. Während Mutter Angela Applaus spendiert, holt Alinas Spielpartner Lars Hoeren den Ball zurück und zeigt der Drittklässlerin nun, wie eine Angabe im Tischtennis funktioniert. Der 13-Jährige ist ein Talent der TTG Hinsbeck-Leuth und demonstriert interessierten Kindern, wie sie an der Platte eine gute Figur machen.
„Kids in Action“ heißt die Aktion, an der Alina zusammen mit rund 150 weiteren Nettetaler Grundschülern teilnimmt. Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde sind mitgekommen. Die Sportjugend im Kreissportbund Viersen hat den Informationstag organisiert, zusammen mit den Nettetaler Vereinen und dem Stadtsportverband (SSV). „Wir sind vor einem Jahr aus Neuss nach Nettetal gezogen. Hier haben wir Gelegenheit, eine passende Sportart für Alina zu finden“, sagt Angela Hartmann.
Das freut Esther Storck, Jugendbildungsreferentin im Kreissportbund. Mit ihrem Team hat die 31-Jährige den Tag vorbereitet. Wie Jürgen Hendricks vom SSV Nettetal sind Storck und ihre Assistentin Jana Marx begeistert von der Resonanz. „Trotz des schwülwarmen Wetters und vieler Veranstaltungen in Nettetal ist die Halle voll“, sagt Hendricks. Nach zwei Durchläufen in Kaldenkirchen sind die Veranstalter nach Lobberich gewechselt. Im Zweijahresturnus will man das nächste Mal 2020 nach Breyell gehen.
„Es sind diesmal 13 Sportarten vertreten, darunter erstmals Tischtennis“, sagt Storck und blickt von der Tribüne in die Dreifachsporthalle. Dort hat jede Disziplin ihr Eckchen: Die Golfer üben den Abschlag, die Fußballer die Schusshärte, die Basketballer zielen auf den Korb, die Badmintonspieler hechten dem Ball hinterher, die Leichtathleten spurten um Hindernisse. Auch ausgefallene Sportarten wie Wushu oder Taekwondo sind vertreten.
„Es ist toll, dass ein Dutzend Sportvereine mitmacht und ihre Angebote vorstellt“, sagt SSV-Chef Jürgen Hendricks. In Zeiten von Handy und Computer wissen die Vereinsvertreter, wie wichtig es ist, die Jugend an einen Sportverein heranzuführen. Entsprechend ist in den Nettetaler Grundschulen für die Aktion geworben worden.
Um den Mädchen und Jungen, die noch nicht in einem Sportverein zu Hause sind, einen Hinweis zu geben, was für sie in Frage kommt, werden an jeder Station Karten verteilt. Dabei geht es zunächst darum, sich nach sportlicher Betätigung an der Station „Turnen“ oder „Fahrrad-Parcours“ einen Stempel geben zu lassen. „Von Station zu Station merken die Kinder die Unterschiede und lassen sich von ihren Neigungen treiben“, sagt Esther Storck.
Alina Hartmann aus Leuth hat am Ende des Tages die schwere Qual der Wahl: Neben Tischtennis ist sie ebenso begeistert von Basketball und Leichtathletik. „Das besprechen wir morgen beim Frühstück“, sagt Mutter Angela und schmunzelt, bevor die beiden sich auf dem Heimweg machen.