Viele Senioren schätzen das Miteinander
Projekt „Miteinander — Füreinander“ sprach Interessierte an.
Dülken. „Ich habe in Dülken gewohnt, in Düsseldorf gearbeitet und in Jülich gelebt. Jetzt will ich in Dülken leben und mich in das Projekt Miteinander — Füreinander einbringen.“ Die 65-jährige Dülkenerin ist nicht die einzige, die sich für das vielfältige Angebot des Seniorennetzwerkes interessiert. Von 3200 Fragebögen, die die Stadt an Dülkener und Boisheimer zwischen 60 und 70 Jahren geschickt hatte, kamen 180 beantwortet zurück und für den Info-Abend im Dülkener Bürgerhaus hatten sich 143 per Post, Telefon und Mail angemeldet. „Ein gutes Aktivitäts-Potenzial“, so Ramund Ehm, der als Seniorenfachberater für die Stadt die Veranstaltung leitete. Ihm zur Seite stand Michael Dörmbach (Caritas).
„Von Herzen gern“, war auch Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) gekommen, die sich freute, dass für Viersener im dritten Lebensabschnitt neue Gruppen gebildet werden sollen, die vor allem Geselligkeit für die Senioren versprechen. Der 62 Jahre alte Ehm ist sicher, dass er „auch bald dabei ist bei Miteinander — Füreinander“, dessen Senioren er seit 20 Jahren betreut. Auch Dörmbach (63) bereitet sich auf sein Altenteil vor. Er ist ebenfalls stolz, dass er schon seit 1998 das Seniorenprojekt unterstützt, zu dem alle Teilnehmer freiwillig kommen.
Noch einmal stellten die beiden das Netzwerk vor, in dem alle selbstbestimmt mitmachen. „Wozu entscheiden Sie sich: für Couch oder Cabrio? Wir denken, dass beim Cabrio eine frische Brise Lebensqualität erreicht wird.“ Noch immer würden die vier Leitsätze gelten: „Ich für mich, ich für andere, andere für andere, andere für mich“. Dann eröffneten sie den „Markt der Möglichkeiten“, auf dem Helfer an Tischen saßen, Fragen zu allen Angeboten beantworteten und die Teilnehmerlisten führten.
Ehm und Dörmbach erinnerten daran, dass Gruppen mit weniger als fünf Teilnehmern nicht zustandekommen. Da regte August Hammes vom Sprecherrat der Senioren an, vielleicht doch bestehende, inzwischen sehr kleine Gruppen aufzustocken. Und Wolfgang Kühn lud Interessierte ein, in seine Malgruppe zu kommen. Dann sollten alle aufzeigen, damit die Organisatoren zählen konnten, wie viele sich für welches Angebot interessieren. Mit Abstand die meisten Stimmen (141) entfielen auf aktive Freizeitgestaltung wie Wandern, Radfahren, Yoga oder Musizieren und Spazierengehen. Auch Computer-Gruppen waren gefragt, ebenso Fremdsprachen und Handwerkliches.
Auch neue Vorschläge wurden angenommen. So fragte Rollstuhlfahrerin Karla Gaßner, ob nicht vielleicht eine Gruppe nur für Rollstuhlfahrer gegründet werden könnte. Weitere Ideen: Als „Ersatzoma“ die Betreuung von Kindergartenkindern unter drei Jahren oder Hausaufgabenhilfe bei Grundschülern übernehmen oder ein Repair-Café einrichten. Nach zwei Stunden hatten sich alle eingetragen, auch manche in mehrere Listen. Ehm und Dörmbach gaben bekannt, dass die Gruppen ab Juli gebildet werden. Wer sich in die Listen eingetragen hat, werde benachrichtigt.