Viersen gehen die Beigeordneten aus
Beatrice Kamper, die Technische Beigeordnete, hat gekündigt. Voraussichtlich müssen alle drei Posten neu besetzt werden.
Viersen. Die Stadt Viersen bekommt ein Beigeordneten-Problem: Für den langjährigen Ersten Beigeordneten Paul Schrömbges wird derzeit ein Nachfolger gesucht; er geht Anfang kommenden Jahres in Pension. Kämmerer Norbert Dahmen hat sich nach Dortmund beworben, soll dort in wenigen Tagen zum neuen Rechtsdezernenten gewählt werden. Und seit gestern Abend steht fest: Auch Beatrice Kamper, vor gut drei Jahren aus der Duisburger Stadtverwaltung nach Viersen gekommen, hat ihre Beigeordneten-Stelle gekündigt.
„Mit bürgerschaftlichem, stadtplanerischem und politischem Engagement habe ich seit August 2014 meine Rolle als Technische Beigeordnete bei der Stadt Viersen wahrgenommen“, sagte sie. „Dennoch habe ich entschieden, aus persönlichen Gründen und wegen der damit verbundenen Chance zu einer städtischen Tochtergesellschaft außerhalb Viersens zu wechseln. Ich habe darum Bürgermeisterin Sabine Anemüller um Entlassung aus dem Dienst zum 31. August gebeten.“
Bürgermeisterin Anemüller erklärte, sie bedaure die Entscheidung Kampers, „gerade angesichts der langen Liste von erfolgreich abgeschlossenen und auf gutem Weg befindlichen Projekte“. Zugleich äußerte die Anemüller Verständnis: Die Aufgabe des Amtes sei ein großer Einschnitt. Es verdiene Anerkennung, wenn Beatrice Kamper der stärkeren Übereinstimmung von beruflicher Aufgabe und persönlichen Schwerpunkten mehr Bedeutung zumesse.
Kamper wird auch ihre Position als Geschäftsführerin der Grundstücksmarketinggesellschaft (GMG) aufgeben.
Im Anschluss an die Mitteilung Kampers beriet der Ältestenrat über die Situation. Anemüller: „Die Stadtverwaltung ist gut aufgestellt. Eine vorübergehende Phase ohne Dezernentin oder Dezernenten werden die Fachbereichsleiterinnen und Fachbereichsleiter mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern problemlos bewältigen.“ Die Verwaltung sei allerdings auf die Unterstützung der Kommunalpolitik angewiesen. Anemüller: „Eine Zeit mit Lücken auf der Dezernentenbank ist eine Herausforderung für uns alle.“