505 Patenkinder in Afrika warten auf Hilfe

Die Westafrikahilfe aus Viersen unterstützt die Menschen in Benin und Togo.

Foto: Awa

Viersen. „Die Not der Menschen lindern“: Das war das Anliegen von Kurt Fischer, als er vor 34 Jahren die „Aktionsgemeinschaft Viersen-Westafrika“ (AWA) gründete. Seitdem hat der Verein viel erreicht. Doch dass es immer noch viel Elend in Westafrika gibt, davon konnten sich die heutige Vereinsvorsitzende Marina Hammes und ihre Stellvertreterin Katja Poxleitner-Beckers bei einer Reise nach Benin und Togo überzeugen. Darüber berichteten sie jetzt bei der Mitgliederversammlung der AWA in der Gesellschaft Erholung.

505 Patenkinder betreut die AWA in Afrika. Jedes Jahr werden Container mit Hilfsgütern per Schiff versendet. „Wir möchten die jungen Menschen in Benin und Togo fit machen fürs Leben“ sagt Hammes, die frühere Viersener Bürgermeisterin.

So habe man eine Schule, eine Schreinerei, eine Schlosserei, eine Krankenstation und eine Nähschule aufgebaut. Vor zwei Jahren habe man eine Impfaktion begonnen, die langsam zum Erfolg werde.

Hammes berichtete von ganz alltäglichen Problemen. So gab es in der Schreinerei in Agbodrafo kein Wasser. Willi Bökers von der AWA sorgte mit einer Brunnentiefbohrung dafür, dass das Problem beseitigt wurde. Mit Unterstützung des Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasiums gelang es auch, dass alle Klassenräume der Partnerschule in der Nähe von Kpalime abschließbare Türen bekamen. Jetzt hat die Schule auch Strom und hofft auf einen Computer. Dank einer Spende des Rotterdam-Gymnasiums von 4000 Euro sollen ein Wassertank für die Toilettenspülung und neue Bücher für die Bibiothek angeschafft werden.

Doch manchmal stockt es auch, wie Hammes berichtete. So war die Krankenstation in Monsourou in Benin in einem schlechten Zustand, obwohl regelmäßig große Mengen an Reinigungsmitteln zur Verfügung gestellt werden. Der Schulneubau in Agonhohoun in Benin steht kurz vor der Fertigstellung, aber es fehlt die Abrechnung, die zur Abwicklung mit den Behörden dringend benötigt wird.

Jetzt ist ein neues Projekt in Togo angelaufen. Dort soll eine 1963 gebaute Krankenstation im Dorf Yokele (rund 4500 Einwohner) saniert werden. Sie soll einen Erweiterungsbau und einen Wasseranschluss erhalten. Die Kosten von etwa 35 000 Euro kann die AWA allerdings nicht alleine stellen. Der Partnerverein Kadogo in Togo wird helfen und wohl auch das Entwicklungsministerium. Es soll 70 Prozent der Kosten übernehmen. Mit einer Bewilligung der Mittel wird für dieses Jahr gerechnet, so Hammes.