Bismarckturm wird Zentrum der Hobby-Funker

Vereinsleben: Der Ortsverband der Viersener Amateurfunker will am Sonntag vom Hohen Busch aus europaweit auf Sendung gehen.

Viersen. Am Sonntag, 15. April, soll der Bismarckturm zu einem Zentrum europaweit zu empfangender Amateur-Funksprüche werden. Denn der Ortsverband Grenzland-Viersen des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC) veranstaltet seine erste QRP-Veranstaltung. Christian Jansen, zweiter Vorsitzender des Funkervereins: "QRP ist eine im Amateurfunk gebräuchliche Abkürzung zur Verringerung der Leistung". Möglich sind dabei Funksprüche mit Sendeleistungen, die zehnmal geringer sind, als die eines Handys. Erreicht wird dies durch systematische und weltweit für alle Amateurfunker verbindliche Abkürzungen.

Bei der Veranstaltung am Wochenende soll der Bismarckturm und das umliegende Waldgelände Hoher Busch für europaweite Funkverbindungen in Morsetelegrafie genutzt werden. Für Funkinteressierte gibt es Vorträge und Informationen rund um das Thema des technischen Hobbys. Auch Nichtfunker können mit entsprechenden Ausbildungsrufzeichen einmal selbst in die große weite Welt des Funk-Äthers hineinhorchen. Für nichtfunkende Besucher gibt es einen Peilwettbewerb mit Preisverleihung und ein Morsespiel für Kinder.

"Amateurfunken hat viel mit technischem Geschick zu tun", erklärt Janssen. Er ist jedoch überzeugt, dass das Hobby, das von vielen Funkern sogar als Sport betrachtet wird, gerade in der Welt der schnellen Mobilverbindung durch Handys nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Im Gegenteil. "Man baut sich selbst einen Apparat zusammen, besorgt sich das nötige Wissen, die Bauteile und Antennen und erhält ein Gerät, mit dem man mit Menschen aus aller Welt sprechen kann, das ist schon etwas besonderes." Ein Hauch von Nostalgie sei natürlich auch mit von der Partie. "Auch wenn die wenigsten Amateurfunker sich ihre Geräte heute noch selber bauen." Vor einigen Jahren, so erinnert Jansen sich, hätten Mobilfunker aus dem Kreis Viersen eine Relais-Station auf Sri Lanka errichtet. Auch der Funkkontakt mit den Astronauten der Internationalen Raumstation ISS sei über spezielle Amateurfunk-Satelliten möglich und würde auch von einigen Mitgliedern des Vereins gepflegt.

Durch immer noch große Lücken in den weltweiten Mobilfunknetzen sind es oftmals die Amateurfunker, die untereinander Kontakt auch in abgelegendste Täler der Anden oder des Himalaya hinein halten, und so die ersten sind, die im Falle einer schweren Naturkatastrophe wichtige Informationen weitergeben können.

Bei der QRP-Veranstaltung am Sonntag am Bismarckturm hoffen die Mobilfunker natürlich auf reges Interesse vieler Besucher. Beginn der Veranstaltung ist um 11 Uhr.