Boisheim: Frimo-Mitarbeiter hoffen auf Übernahme
Wirtschaft: Der Konzern hat Kündigungen ausgesprochen. Die Belegschaft kämpft weiter.
Boisheim. Während die Frimo-Konzernleitung in Lotte ihren 110 Mitarbeitern am Standort Boisheim zum 31. März gekündigt hat, laufen die Verhandlungen über eine Übernahme des Werkzeugbauers durch einen Teil der Belegschaft. "Die Kündigungen waren keine Überraschung", sagt der Frimo-Betriebsratsvorsitzende Johannes Stroetges. Seit Januar würden nur noch Lohnarbeiten für andere Standorte der Gruppe ausgeführt; größere Aufträge würden an andere Frimo-Werke vergeben. In einer Transfergesellschaft sollen die Mitarbeiter über einen Zeitraum von zwölf Monaten übernommen werden.
Bereits im Dezember hatten Mitarbeiter der Frimo-Geschäftsleitung ein Angebot zur Übernahme vorgelegt - bislang ohne Ergebnis. Dabei hat der Betriebsrats-Chef klare Vorstellungen. "Für Mai ist der Start der neuen Firma geplant. Ob wir das bis dahin mit der Übernahme hinbekommen, weiß ich nicht", sagt Stroetges. Zunächst wolle man mit 55 Mitarbeitern beginnen und den Standort möglichst schnell wieder so aufbauen, dass Mitarbeitern aus der Transfergesellschaft Angebote gemacht werden können.
Derweil steht die Entscheidung der Landesregierung über eine Bürgschaft aus, die die Frimo-Gruppe vor dem Hintergrund der Standort-Schließung beantragt hatte. Aus Sicht der Viersener darf eine Landesbürgschaft nur bewilligt werden, wenn eine Übernahme gesichert ist. Wann die Landes-Entscheidung fällt, ist ungewiss. Der Nettetaler CDU-Landtagsabgeordnete Christian Weisbrich könnte sich vorstellen, dass es eine Sondersitzung des Bürgschaftsausschusses noch vor der Landtagswahl am 9.Mai geben könnte.
"Die Belegschaft hat alles getan und ich bewundere den Mut der Mitarbeiter", sagt Weisbrich, auf dessen Unterstützung die Frimo-Mitarbeiter setzen. Alles hinge nun von der Muttergesellschaft ab. "Den Mitarbeitern eine Chance zu geben, gehört zur sozialen Verpflichtung", betont der Landtagsabgeordnete.