Deutsch-holländischer Stoffmarkt boomt
Wer gerne zu Nadel und Faden greift, für den war Viersen am Samstag ein Paradies.
Viersen. Näher können die Niederlande der ja ohnehin grenznahen Stadt Viersen kaum sein als beim boomenden deutsch-holländischen Stoffmarkt. Bei wunderbaren 22 Grad am Samstag war wohl die Hälfte der Händler aus dem Nachbarland.
Und eines wurde in der vollen Viersener City überdeutlich: Junge Menschen haben die Faszination, die von Stoffen und den vielfältigen Näh-Möglichkeiten ausgeht, längst für sich entdeckt. Wer gerne zu Nadel und Faden greift, für den war der Markt ein einziges Paradies.
Vor allem Kinderstoffe waren in allen Farben und Formen zu finden. Dazu gab es die passenden Accessoires wie Knöpfe, Borten, oder aufbügelbare Motive. Aber auch Gardinen-, Möbel- und Dekostoffe lagen aus.
Das Angebot der rund 100 fahrenden Händler kam bei Besuchern — es waren insgesamt einige tausend — gut an, die am Samstag schon früh in den Straßencafés saßen und das Flair sichtlich genossen. Samt, Seide, Leinen und Patchworkstoffe — mancher Händler hatte wohl mehr als zehn Kilometer Stoff im Gepäck.
Hunderte Garnrollen und mehr als 25 000 Reißverschlüsse sorgten für Staunen beim Publikum. Knöpfe, so weit das Auge reichte, lagen an Ständen auf dem Sparkassenvorplatz, wo außerdem die „größte Viersener Stoffwand“ der Stadtgeschichte aufgebaut war. Der Kommentar von Hannelore Habicht aus Erkelenz fiel dann auch eindeutig aus: „Ein tolles Event für Viersen“.
Es gab Rucksäcke mit Multifunktionstaschen für 17,90 Euro, 18-Zentimeter-Reißverschlüsse für 2,50 Euro, den Perlmutt-Strang für 1,90 Euro oder das Kunstleder für zehn Euro pro Meter. Für Wachstücher wurden sieben Euro pro Meter investiert.
Vielfach standen die Kunden Schlange, um ihr „Stöffchen“ zu finden. Schnittmuster fehlten im Angebot ebenso wenig wie Vorschläge für Fensterdekorationen. Maria Inderfurth aus Grefrath fand sogar „herrliche Muscheln“ für die Badezimmerdekoration.
Sogar ein Hauch von Bayern wehte durch die Viersener Innenstadt — denn Stoffe für fesche Dirndl sind am Niederrhein nicht alltäglich. Abgerundet durch ein gut sortiertes Speise- und Getränkeangebot inklusive Kuchen und Eis war der Gang über den Stoffmarkt für viele ein gelungener Ausflug am Wochenende.