Die Wand steht — Feier zum „Teilerfolg“
Die Anwohner der Mevissenstraße sind mit der Situation nicht zufrieden.
Dülken. Viele Jahre haben die Dülkener Anwohner der Mevissenstraße um eine Lärmschutzwand gekämpft, um mehr Ruhe in ihren Häusern zu haben. Denn die Bahnstrecke führt direkt an ihren Häusern und Wohnungen vorbei.
Endlich ist eine Wand errichtet. Und das sollte am Samstag nun groß gefeiert werden. Doch der starke Regen machte einen Strich durch die Rechnung. So feierte man eben in den Häusern.
Mit dabei waren auch der Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer (CDU) und die früheren Landtagsabgeordneten Monika Ruff-Händelkes (SPD). Doch die Anwohner feiern nur einen Teilerfolg. Jürgen Tenhagen von der Bürgerinitiative: „Wir sind froh, dass wir dieses Teilstück jetzt gemacht bekommen haben.“
Doch das darf nicht das Ende sein, denn: Die Mauer sei mit zwei Metern viel zu niedrig. Sie mindere vielleicht 15 bis 20 Prozent. Der Lärm von größeren Dieselloks gehe komplett darüber hinweg, so Tenhagen. Eine drei Meter hohe Wand müsse her um optimalen Schutz zu bekommen.
Rückblickend sprach Tenhagen von einer guten und fruchtbaren Zusammenarbeit mit den Politikern. „Aber sie muss weitergehen, damit der Lärm- und Schallschutz wirklich seinen Zweck erfolgt. „Wer hier nicht wohnt, der kann sich die Lärmbelästigungen kaum vorstellen“, so Tenhagen weiter.
Das sieht auch Uwe Schummer so. Es blieb am Samstag die Frage offen, ob und wie schnell die Bahn gewillt ist den optimalen Lärmschutz zu realisieren.
Die Anwohner lassen sich jedenfalls so nicht abspeisen. Da ist man sich an der Mevissenstraße bereits längst einig. „Auch bis zum Bahnhof muss es weitergehen“, so Tenhagen abschließend und viele der Anwesenden nickten.
Die Deutsche Bahn hat die zwei Meter hohe „Gabionenwand“ auf einer Länge von 275 Metern errichten lassen. Finanziert wurden die Kosten in Höhe von rund 450 000 Euro durch das Konjunkturprogramm II. Die Bahn verspricht eine „innovative Lärmschutzmaßnahme“.
Die Wand besteht aus Gabionen, insgesamt 350 Kubikmeter im Drei-Kammer-System. Jedes Element besteht aus Gittermatten. Im Kern ist ein besonderes Dämmmaterial, das von einer Ummantelung vor Erosion etc. geschützt werden soll. Die sichtbaren Wände können etwa mit Steinen gefüllt werden.