Full House hat die Nase vorn

Spannendes Finale im Weberhaus: Alle zeigten Können, bewiesen ihre Originalität und hatten auch für ihr Outfit etwas getan.

<strong>Viersen. Über die Gründe für ihre Entscheidung schweigen sie still. Aber sie muss knapp gewesen sein. Denn niemand an diesem Abend hatte die Massen so in der Hand wie Dawson’s Crack. Sie traten als zweite von vier Gruppen auf, die Sieger aus der Vorrunde des von der Stadt Viersen ausgelobten Bandwettbewerbs "Young Talents". Im proppenvollen Weberhaus in Süchteln hatten alle Bands noch mal ein Schippchen draufgelegt, gaben richtig Gas und ihr Bestes. Alle zeigten Können, bewiesen ihre Originalität und hatten auch für ihr Outfit etwas getan. So kamen Full House in einheitlich weißen T-Shirts, Dawson’s Crack mit schwarzen Oberteilen und komisch anmutenden Hosen. Sänger Jakob Reimsbach (22, Brüggen) hatte die Kappe schräg in der Stirn, Posaunist Christian Wefers (18, Niederkrüchten) eine rote Krawatte umgehängt.

Immer wieder stieg er in den Pausen, die sein Instrument in den Stücken hat, auf das Podest des Drummers Benjamin Lennartz (22, Niederkrüchten) und sprang mit gegrätschten Beinen davon herunter. Der Ska-Punk der sieben Mann-Gruppe rockte die Weberhalle, alle tanzten. Eine tolle Party.

"Dagegen kann man doch kaum noch anstinken. Wie soll man das überbieten", sagte einer der Zuschauer im gesetzten Alter. Auch der strenge Markus Heines aus der Jury bekennt nach dem Auftritt von Dawson’s Crack über deren Show: "Das einzige Mal bei diesem Wettbewerb, dass ich die maximale Punktzahl vergeben habe."

Doch weil es nicht nur dieses eine Kriterium gibt, siegt zum Schluss doch Full House mit einer Mischung aus Pop, Rock, Hip-Hop. "Mal ehrlich", sagt Marius Sprünkmann (19, Schwalmtal), Gitarrist von Dawson’s Crack: "Wir machen Randgruppen-Musik. Für eine kleine Altersgruppe. Full House hat ein breiteres Publikum. Dass hier heute bei uns die Party abging, ist etwas anderes."