Alu, Edelstahl oder Gold kann zwar dort niemand sehen. Aber Verkäufer Reinhard Fürst kann sich über fehlenden Absatz nicht beschweren. "Das ist halt ein reines Schau-Fahrzeug, das gehört dazu", sagt Ghassan El-Daifi, Diplom-Ingenieur für Fahrzeugtechnik aus Hagen, mit Blick auf seinen stark modifizierten VW Bora. Der hat Gold unter der Motorhaube, eine zweifarbige Effektlackierung, einen Motor mit 580 Pferdestärken und viele weitere Extras. Zu den Kosten sagt der Besitzer nur so viel: "Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen." Das spezielle Gefährt brachte ihm bislang eine Titelstory beim "VW Scene"-Magazin ein, beim Show- and-Shine-Wettbewerb in Grefrath hoffte er nun auf einen Pokal.

Die Tuning- und Powerdays boten mit Stunt-Show, Wettbewerb und mehreren hundert Autos Abwechslung auf vier breiten Reifen. Da steht der olivgrüne Golf 2 samt dazugehörigem Pocket-Bike neben dem Mazda MX5, ein goldener Opel glänzt neben einem Stuttgarter Stern in der Sonne. Die angrenzende Händlermeile bot von Miniatur-Autos aus der Spoiler-Fraktion über Tattoos und Piercings bis hin zum Karbonbauteil für den Außenspiegel so ziemlich alles, was ein echter Tuning-Begeisterter benötigt.

Benjamin Boll zeigte indes den geschickten Umgang mit Flaschen und Cocktailmixer: "Show-Mixen" war hier angesagt - größtenteils ohne Alkohol. Aber auch Frauen waren angereist, beispielsweise Kathrin (24) von den Tuning Freunden Heinsberg. "Schrauben macht einfach Spaß", meint die Besitzerin einer Volvo C30-Sportversion, dem modernen "Schneewittchensarg" in beige-braun.

Nebenan pflegt ein liebevoller Vater das auberginefarbene Golf-Cabrio für seinen achtjährigen Sohn: "Der ist total vernarrt in den Wagen. Ich möchte den Pkw so lange behalten, bis mein Sohn den Führerschein macht und ihm dann das Auto schenken."