Niederrhein: Action medeor hilft in Pakistan

Katastrophen: Organisation schickt Medikamente und Helfer.

Niederrhein. Nach und nach zeigt sich das wahre Ausmaß der Flutkatastrophe in Pakistan. Immer höher steigt die Zahl der Betroffenen, die mittlerweile auf 16 Millionen Menschen geschätzt wird. Es sind die schwersten Überschwemmung seit Menschengedenken. Tausende Opfer warten weiter auf dringend benötigte Hilfe. Medeor mit Sitz in Tönsivorst schickt sogenannte "Emergency Health Kits" mit lebenswichtigen Medikamenten für 10 000 Menschen in das Katastrophengebiet.

"Die Opfer leiden vor allem an Durchfällen, die schnell lebensbedrohlich werden können. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit", sagt Dirk Angemeer von medeor. Er koordiniert die Hilfe bei action medeor. Die ersten medeor-Medikamente für 3000 Patienten sind bereits in dem Überflutungsgebiet in Pakistan angekommen. Faltkanister für den Transport von etwa 60 000 Litern sauberen Wassers sind ebenfalls auf dem Weg ins Katastrophengebiet, außerdem stehen 50 Großraumzelte für sieben bis zwölf Personen bereit.

"Die Versorgungslage der Menschen ist mehr als kritisch", erklärt Dirk Angemeer, Leiter der Katastrophenhilfe von medeor. Zu erwarten sei ein dramatischer Anstieg von Durchfallerkrankungen durch verunreinigtes Wasser. "Vor allem für die Kinder kommt das beinahe einem Todesurteil gleich", so Angemeer.

"Koordinierte oder abgegrenzte Flüchtlingslager gibt es bisher kaum", berichtet Ferdinand Hofer, Koordinator von humedica. Hofer erfuhr von lokalen Mitarbeitern, dass viele der Flutopfer bei Verwandten oder Bekannten untergekommen seien. Weitere obdachlos gewordene Personen lebten momentan auf der Straße. "Viele der Flutopfer werden mit Hubschraubern nach Peshawar und damit in Sicherheit gebracht", berichtet Hofer.

Aufgrund ihrer günstigen Lage ist die im Nordwesten Pakistans gelegene Stadt Peshawar nicht direkt von Überschwemmungen oder durch von Regenfällen eingestürzten Gebäuden betroffen. Mit Mitarbeitern eines lokalen Partners wird das Team zunächst eine Regionen anfahren, in der sich 18 000 Flutopfer aufhalten und mit der medizinischen Hilfe beginnen. Angemeer: "Wir haben dabei Präparate gegen Durchfallerkrankungen, gegen Fieber und Infektionen, Salben gegen Pilzerkrankungen und Dehydrationssalze zum Ausgleich des Elektrolytverslustes dabei."

Durchfallerkrankungen und Hautinfektionen plagen die Menschen, die mit verschmutztem Wasser und durch Unrat und Kadaver verseuchtem Schlamm zu kämpfen haben. Hofer: "Wir packen noch 40 Paletten Medikamente, das sind zwei 40-Fuß-Container. Die Weltgesundheitsbehörde der Vereinten Nationen (WHO) in Pakistan benötigt die Medikamente dringend, um die durch die Flut unbrauchbar gewordenen Medikamente in verschiedenen Krankenhäuser zu ersetzen." Red