Inklusion: Miteinander statt nebeneinander
Im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) in Viersen stand das Thema Inklusion.
Viersen. Neueste Informationen aus erster Hand gab es für die Gäste, die der Einladung der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), Stadtverband Viersen, zu ihrem Vortrag „Inklusion: Miteinander, nicht nebeneinander!“ ins Haus der Lebenshilfe am Steinkreis in Viersen gefolgt waren.
Im Haus leben Menschen mit und ohne Behinderung, so dass hier bereits Inklusion praktiziert wird. Die ebenfalls eingeladene Ursula Doppmeier (Gütersloh), stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, erläuterte nach einem gemeinsamen Rundgang durch das Haus das Inklusionspapier ihrer Fraktion mit dem Titel „Teilhabe für alle“.
„Gerade heute haben wir unser Inklusionspositionspapier vorgestellt, das darstellt, wie in einzelnen Schritten eine Inklusion in der Gesellschaft erreicht werden kann“, sagte Doppmeier. Ganz wichtig sei das Umdenken in der Gesellschaft: Hier die Menschen mit und dort die Menschen ohne Behinderung soll es nicht mehr geben.
Alle gehörten mit ihren unterschiedlichen Defiziten zusammen, und ein jeder soll nach seinen Fähigkeiten gefördert werden. Dazu gehöre auch die Wahlfreiheit. Menschen mit Behinderung sollen ohne Einschränkung wählen können, sei es bei der Wahl der Schule oder des späteren Arbeitsplatzes.
„Bislang ist es so, dass Menschen mit Behinderung beim Besuch entsprechender spezieller pädagogischer Einrichtungen kostenfreie Hilfe in Form von Fahrdiensten und Betreuung erfahren. Nutzen sie andere Einrichtungen, sind diese Hilfen nicht mehr gegeben“, erklärte Doppmeier.
Man müsse weg von Institutionen, in denen alles bezahlt werde und hin zu persönlicher Unterstützung für den Menschen, so wie er oder sie Hilfe benötige. Ein persönliches Budget sei gefragt, betonte Doppmeier vehement. Solange es dies nicht gebe, könnten Menschen mit Behinderung auch nicht frei wählen.
Denn zum Beispiel ein Kind, das die Förderschule besucht, erhält kostenlosen Bustransfer. Besucht es eine Regelschule, in der Inklusion praktiziert wird, gibt es dies nicht mehr. Ein Behinderter, der die Möglichkeit hat, in der freien Wirtschaft zu arbeiten, bekommt keine weitere betreuende kostenfreie Unterstützung am Arbeitsplatz, die er in einem Heilpädagogischen Zentrum aber hätte.
So gesehen bleibt den Betroffenen keine große Auswahl betreffend schulischer Bildung und späterer Arbeit. Genau das soll unter anderem mit dem neuen Papier geändert werden, hieß es auf der Veranstaltung in Viersen.