Junge Künstlerin mit Kopfhörern
Stipendiatin: Halbzeit in der Alten Lateinschule. Seit Anfang des Jahres lebt und arbeitet dort Melanie Grocki.
Viersen. Es klingt nach viel Disziplin, wenn die 27-jährige Melanie Grocki von ihrem Arbeitstag erzählt: "Ich stehe gegen 6.30 Uhr auf, dann fange ich etwa um 8Uhr an zu arbeiten. Bis 17 oder 18 Uhr arbeite ich, unterbrochen von einer Mittagspause und kleinen Teepausen." Diese Regelmäßigkeit sei sehr wichtig, gerade wenn man frei arbeite.
Halbzeit in der Alten Lateinschule: Seit Anfang des Jahres lebt und arbeitet die gebürtige Essenerin am Dechant-Franken-Platz als dritte Kunstgenerator-Stipendiatin der Niederrheinwerke und der Stadt Viersen. Es gefalle ihr sehr gut hier, sagt sie.
"In Viersen habe ich genügend Ruhe und Zeit, um zu arbeiten. Aber auch die Nähe zu Düsseldorf oder Köln ist für mich sehr interessant, und zwei- bis dreimal pro Monate besuche ich dort auch Kunstausstellungen."
Ihre Bilder sind meist in schwarz-weiß gehalten oder mit zarten Farben gemalt. Melanie Grocki, die sich eher als Zeichnerin denn als Malerin sieht, sagt dazu: "Die Farbe in meinen Arbeiten gibt der Form höchstens eine zusätzliche Dimension, sie hat aber keinen Selbstzweck." Und sie ergänzt: "Ich würde sogar soweit gehen zu sagen: Farbe lügt." Denn je nach Lichteinfall sei sie immer wieder anders.
Noch bis Ende des Jahres bilden Atelier und Wohnung, die sie alleine bewohnt, das Refugium der jungen Frau. Um völlig abschalten zu können, hört sie Musik bei der Arbeit - mit Kopfhörern.