Kreismitarbeiter mit guten „Ohren“
Immissionssschutz: Bei Lärm oder Gestank werden Inspekteure wie Walfred de Waal gerufen.
Kreis Viersen. Der schwere Lkw mit Nachschub für den Supermarkt kommt mitten in der Nacht. Im Altenheim um die Ecke sorgt die Anlieferung mit lautem Dieselmotor während der Schlafenszeit für reichlich Unmut. Dieses Beispiel wäre ein klassischer Fall für Walfred de Waal, der beim Kreis Viersen arbeitet.
Der 48-jährige Immissionsschutz-Inspekteur ist Ansprechpartner, wenn ein Windrad einen riesigen Schatten ins Wohnzimmer wirft oder eine Schreinerei für die Nachbarn ohrenbetäubenden Lärm verursacht.
Auch andere Störungen wie Gestank und Erschütterungen rufen de Waal und seinen Kollegen Lars Heering, ausgerüstet mit hochsensiblen Messgeräten, auf den Plan. Dann geht es darum, dass beide Seiten zu ihrem Recht kommen.
Eine Art Schlichter-Aufgabe, die eine gehörige Portion Fingerspitzengefühl verlangt - denn oft hat sich bei den Menschen, die sich beschweren, schon eine Menge Ärger angestaut. Allerdings betont der Breyller: "Meistens lösen wir solche Fälle gütlich."
Ein klärendes Gespräch mit den Streithähnen bringe meistens schon die Lösung. Außerdem seien die Ursachen oft mit geringem Geldaufwand zu beseitigen, etwa durch eine Schallschutztür, heißt es beim Kreis.
Der Kreis ist allerdings nur bei gewerblichen Störungen zuständig. "Alles, was privat-personenbezogen ist, regeln die örtlichen Ordnungsämter", sagt Abteilungsleiter Hans-Andreas Schiffer. Wenn also beim Public Viewing das Porzellan in der Küche nebenan klirrt, halten die Kreis-Männer sich raus.