Kreisverkehr Gladbacher Straße: Viersens große Baustelle
Die Arbeiten am Erschließungsring laufen auf Hochtouren. Die WZ hat sich vor Ort umgesehen.
Viersen. Wer vom neuen Kreisverkehr an der Gladbacher Straße in Viersen auf die Trasse des Inneren Erschließungsrings geht, der landet im Schlamm.
Nachdem der Weiterbau im Oktober begonnen hat, ist zwischen Gladbacher- und Freiheitsstraße eine Großbaustelle entstanden.
„Ende 2015 wird der letzte Abschnitt des Rings fertig sein“, sagt Projektleiter Dietmar Schmitt. Gemeint ist die Strecke zwischen Freiheits- und Krefelder Straße.
1975 hatte die Stadt das erste Grundstück für den IER (wie die Verwaltung das bedeutende Bauprojekt abkürzt) gekauft. Er soll die Innenstadt vom Verkehr entlasten. Davon soll auch die Große Bruchstraße profitieren. Auf beiden Seiten des Rings werden sich neue planerische Möglichkeiten auftun, so an der Gereon-, der Eichen- und der Viktoriastraße sowie hinter dem Bahnhof.
Der Kreisverkehr an der Gladbacher Straße ist bereits fertig. Dahinter beginnt die Baustelle: Erd- und Schotterhaufen, Pflastersteine auf Paletten. Ein großes Loch zeigt den unter der Trasse verlegten Kanal. Daran schließt sich im Osten eine Art kleine Schlammwüste an. Links davon ragt der Turm der Josefskirche in die Höhe.
Die Gereonstraße ist für den Verkehr gesperrt. Einen Steinwurf vom Gereonsplatz entfernt, sind mehrere Bagger im Einsatz. Schmitt: „Derzeit wird der Kanal gebaut.“ Auf der Gereonstraße kämpft eine Kehrmaschine mit dem gröbsten Dreck.
An der Freiheitsstraße neben dem Fast-Food-Restaurant ist dieser Abschnitt des Rings zu Ende. Auf der anderen Straßenseite ist die Weiterführung über den „Eichelnbusch“ zu erkennen — so wird der Ring auf die neue Brücke neben dem Bahnhof zuführen.
Während Züge darüber rollen, ist die alte Brücke provisorisch mit Brettern verschlossen. Zwei Schilder warnen: „Achtung, Bauarbeiten, Betreten der Baustelle verboten.“ Weil die Trasse mitten durch die frühere Grünanlage am Bahnhof verläuft, ist von dieser fast nichts mehr übriggeblieben.
Auf der anderen Seite des Bahndamms, an der Güterstraße, stehen die Wohn- und Material-Container der mit dem Bau beauftragten Firma aus dem nördlichen NRW aufgereiht. Die alte Brücke ist ein großes schwarzes Loch, das noch verfüllt wird. Auf dem künftigen Ring lagern große Sand- und Erdhaufen, durch Spundwände gesichert.
Die Trasse verläuft weiter durch das neue Wohngebiet hinter dem Bahnhof, wo früher das britische Versorgungsdepot bestand. Dort haben die Arbeiten noch nicht begonnen. An die Namen „Brüsseler Allee“ und „Antwerpener Platz“, den Kreisverkehr an der Krefelder Straße, müssen sich die Viersener wohl noch gewöhnen. Dort wird der Erschließungsring auslaufen.